Mama, du bleibst bei mir

Durch einen schweren Schlaganfall wurde die Mutter der Journalistin Ruth Schneeberger zum Pflegefall. Für die damals 29-Jährige war schnell klar: Ich pflege meine Mutter selbst. Es folgten zehn Jahre voller Herausforderungen,aber auch voller Freude.

Ruth Schneeberger betont: „Ich musste meine Mutter pflegen. Anders wäre es nicht gegangen. Anderswo hätte es auch nicht funktioniert. Es gab für meine Mutter keinen anderen Platz auf der Welt als bei uns zu Hause.“ Denn bereits im Krankenhaus machte die Autorin schockierende Erfahrungen mit der Versorgung ihrer Mutter – es sollten nicht die letzten bleiben. So berichtet Schneeberger unter anderem von einem Krankenhaus, das einen Schlaganfall erst viel zu spät erkannte, und Pflegeheimen, die falsche Medikamente verabreichten. Missstände, die für die Lesenden manchmal schwer zu ertragen sind.

So überrascht es nicht, dass Ruth Schneeberger mit Unterstützung von Pflegedienst und fest angestellten Pflegekräften ihre Mutter schließlich zu Hause pflegte. Berührend ist, wie positiv die Autorin immer wieder von dieser Zeit spricht, die immerhin zehn Jahre bis zum Tod der Mutter dauerte. Eindrücklich schildert sie nicht nur, wie ihre Mutter bei gemeinsamen Ausflügen mit dem Rollstuhl wieder aufblühte. Auch sie selbst sagt, dass sie sich „in dieser Zeit kaum ein anderes Leben hätte vorstellen können“. 

Bei all den schönen Erlebnissen verschließt Ruth Schneeberger jedoch nie die Augen vor den Herausforderungen der häuslichen Pflege. Sei es der Kampf mit Kranken- und Pflegekasse, die Suche nach einem geeigneten Pflegedienst oder die Probleme mit gesetzlichen Betreuern – kaum eine Tücke der Pflege zu Hause, von der Schneeberger nicht zu erzählen weiß. Ehrlich berichtet sie davon, wie die große Belastung zeitweise auch ihre eigene Gesundheit beeinträchtigte.

Ihren Erfahrungsbericht ergänzt Ruth Schneeberger durch Tipps und Tricks, die ihr selbst die Pflege erleichtert haben. Sie lässt auch andere pflegende Angehörige zu Wort kommen und äußert Ideen, wie die Politik die Situation in der Pflege verbessern könnte.

Bei aller geäußerter Kritik: Ruth Schneeberger betont, die professionelle Pflege nicht grundsätzlich schlecht machen zu wollen. Vielmehr versteht sie ihr Buch als Ermutigung, die eigenen Angehörigen selbst zu pflegen. Denn für Schneeberger steht fest: „Ich bin trotz allem sehr froh, meine Mutter gepflegt zu haben. Ich würde es jederzeit wieder machen.“ 

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