A
- Agrammatismus
- Störung des normalen Satzbaus mit verkürzten, einfachen Sätzen unter Weglassen von Satzteilen, Funktionswörtern (z. B. »in«, »weil«, »der«) und Beugungsendungen (Beispiel: Antwort auf die Frage nach dem Beruf: »Eh… Be… amter…Finanzamt…Darmstadt«).
- Agraphie
- Unfähigkeit oder eingeschränkte Fähigkeit (Dysgraphie), trotz normaler Funktion der Hand und normalem Denkvermögen zu schreiben.
- Akalkulie
- Unfähigkeit oder eingeschränkte Fähigkeit (Dyskalkulie) zu rechnen.
- Alexie
- Unfähigkeit oder eingeschränkte Fähigkeit (Dyslexie), trotz erhaltenem Sehvermögen geschriebene Buchstaben oder Wörter zu erfassen und zu verstehen (lesen zu können).
- ALS
- (Amyotrophe Lateralsklerose) Fortschreitende Abbauerkrankung des 1. und 2. motorischen Neurons (Nervenzelle) mit zunehmenden Lähmungserscheinungen und Muskelabbau. U.a. im Verlauf der Erkrankung sich entwickelnde Schluckstörung.
- Anamnese
- Vorgeschichte einer Krankheit (einschließlich früherer Erkrankungen, in der Familie vorkommener Krankheitsfälle u. Ä.) nach den Angaben des Patienten.
- Aneurysma
- Aussackung; umschriebene, ballon- oder sackförmige Ausweitung einer Arterie infolge einer angeborenen oder erworbenen Wandschwäche; ein Platzen führt zur Subarachnoidalblutung.
- Angiografie
- Gefäßdarstellung, meist mit einer Serie von Röntgenbildern nach Füllung mit Kontrastmitteln.
- Anschlussheilbehandlung (AHB)
- Sich an die Akutbehandlung nach einem Schlaganfall oder sonstigen Krankheiten mit einer Unterbrechung von in der Regel höchstens 14 Tagen anschließende Weiterbehandlung in Rehabilitationskliniken für Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung.
- anterior
- Lateinisch: vorne.
- Aphasie
- Durch Hirnschädigung der sprachdominanten Hirnhälfte erworbene Sprachstörung mit Einschränkungen der Sprachproduktion, des Sprachverstehens, des Lesens und Schreibens.
- Apoplex, Apoplexie, apoplektischer Insult
- Alte Bezeichnung für Schlaganfall.
- Apraxie
- Motorische Planungsstörung. Unfähigkeit, trotz erhaltener Funktionstüchtigkeit von Sinnesorganen, Gelenken und Muskeln Bewegungen auszuführen oder sinnvolle, Handlungsabsichten umzusetzen. Apraxien können Bewegungen der Gliedmaßen, des Gesichts oder des Sprechens betreffen. Unfähigkeit, komplizierte Handlungsfolgen in der richtigen Reihenfolge oder mit richtigem Benutzen verschiedener Dinge auszuführen, z. B. mit einem Zeigefinger zuerst auf die Nasenspitze, dann an ein Ohrläppchen und schließlich an die andere Hand zu fassen; dies macht sich auch im Alltag durch ein zunehmendes Unvermögen bemerkbar, Gegenstände entsprechend ihrer Bedeutung zu benutzen, z. B. Kleidungsstücke richtig oder in der richtigen Reihenfolge anzuziehen.
- Arteriosklerose
- Erkrankung der Arterien mit Verdickung und Verhärtung der Wand durch Einlagerung von Fett, Bindegewebe und Kalk; im Volksmund fälschlicherweise gleichgesetzt mit »Verkalkung«.
- Artikulation
- Aussprache. Bildung von Lauten (Vokalen und Konsonanten) mit den Sprechwerkzeugen (Lippen, Zunge, Gaumen).
- Aspiration
- Einatmen, Einsaugen von flüssigen oder festen Stoffen in die Luftröhre und somit in die Atemwege; meist durch Verschlucken beim Trinken oder Essen. Kommt bei einer nach Hirnschädigung entstandenen Schluckstörung (Dysphagie) vor.
- auditiv
- Auf das Hören bezogen.
- Automatismus
- Unwillkürlich ablaufende Bewegung. Sprachautomatismen sind bei Aphasie häufig wiederkehrende formstarre Äußerungen, die der Betroffene häufig gegen seine Absicht produziert und die nicht in den inhaltlichen Zusammenhang des Gesprächs passen.
B
- Bolus
- Durch Kauen, Zermalmen und Einspeicheln zu einer »Kugel« geformter Speisebrei im Mund.
- brachiofazial
- Das Gesicht und den Arm betreffend.
- bukkofazial
- Die Wange und das Gesicht betreffend.
C
- Computertomografie (CT)
- Röntgenuntersuchungstechnik zur direkten Darstellung von Weichteilstrukturen.
D
- Dopplersonografie / CW-Doppler
- continous-wave- (englisch = kontinuierliche Welle) Dopplersonografie mit kontinuierlichem, gleichzeitigen Aussenden und Empfangen von Schallwellen; wird zur Untersuchung der Blutgefäße außerhalb des Schädels eingesetzt und kann durch die Erkennung von Einengungen einen drohenden Schlaganfall anzeigen.
- Dysarthrophonie
- Nach Hirnschädigung erworbene Sprechstörung, die sich auf die Lautbildung (Artikulation), die Sprechatmung (Respiration) und die Stimmgebung (Phonation) auswirkt.
- Dysgraphie
- siehe Agraphie.
- Dyskalkulie
- siehe Akalkulie
- Dyslexie
- siehe Alexie
- Dysphagie
- Schluckstörung
- Dysphonie
- Stimmstörung
E
- Echolalie
- Echoähnliches, sinnloses und beharrliches Wiederholen von Äußerungen (Worten oder Sätzen) oder Fragen anderer, ohne Bezug darauf zu nehmen oder sie zu beantworten.
- Embolie
- Verschleppung eines Blutklümpchens in Blutgefäße, meist mit
Hängenbleiben und Verstopfen kleiner Arterien.
- Endoskopie
- Spiegelung, Ausleuchtung und Ausspiegelung von Hohlorganen oder Körperhöhlen mithilfe des Endoskops.
- Enzephalitis
- Gehirnentzündung
- Epiglottis
- Kehldeckel. Verschließt den Kehlkopfeingang während des Schluckens
- Epilepsie
- Oberbegriff für Störungen oder Krankheiten, die mit chronischen, wiederholt auftretenden Krampfanfällen (epileptische Anfälle) einhergehen.
F
- Fazialisparese
- Lähmung der Gesichtsmuskulatur
- Floskel, Redefloskel
- Inhaltsleere Redewendung (z. B. »Sie wissen schon«, »mal so, mal so«), die bei Aphasie häufig vorkommt.
- Fluktuation
- Schwankung
z.B. der Gedächtnis- oder Sprachleistung oder der Stimmung
- fokal
- "herdförmig", umschrieben, nur einen Teil betreffend
- frontal
- vorne gelegen (am Kopf: an der Stirn gelegen)
G
- Großhirn
- Hauptbestandteil des Gehirns mit Frontallappen (Stirnlappen), Parietallappen (Scheitellappen), Temporallappen (Schläfenlappen), Okzipitallappen (Hinterkopflappen) und Inselregion oder Zentrallappen.
H
- Hämatom
- Blutung, Bluterguss
- Hämorrhagie
- Einblutung in Gewebe
- Heilmittelkatalog
- Der Heilmittelkatalog ist wesentlicher Bestandteil der Heilmittel-Richtlinie und beschreibt, welche Heilmittel (u.a. auch therapeutische Leistungen) in welchen Mengen bei welchen Diagnosen im Regelfall verordnet werden dürfen.
- Hemianopsie
- Halbseitenblindheit. Halbseitiger Ausfall des Gesichtsfeldes auf beiden Augen.
- Hemiparalyse
- vollständige Halbseitenlähmung
- Hemiparese
- Halbseitenlähmung, teilweise Lähmung einer Körperseite
- Hemisphäre
- Hirnhälfte
- Hyper- / Hyponasalität
- Erhöhte (hyper-) oder verringerte (hypo-) Beteiligung des Nasenraumes beim Sprechen. Auch "offenes Näseln" oder "geschlossenes Näseln".
- Hypertonie, Hypertonus
- 1. erhöhter Blutdruck, 2. erhöhte Muskelanspannung
- Hypokinese
- Verminderte Beweglichkeit, Mangel an Bewegung, z. B. bei Morbus Parkinson.
- Hypotonie, Hypotonus
- 1. verminderter Blutdruck, 2. verminderte Muskelspannung
- Hypoxie
- Sauerstoffmangel
I
- Infarkt
- Absterben von Gewebe (z. B. im Gehirn oder Herz) wegen einer Mangeldurchblutung.
- Inselregion
- Von Schläfenlappen und Scheitellappen verdeckter Hirnteil. Häufig mitbetroffen bei Broca-Aphasie.
- inspiratorisch
- bei der Einatmung
- Insult
- Lateinisch: insultare = taumeln; plötzlich auftretende Störung, z. B. Schlaganfall.
- Ischämie
- Blutleere, Mangel- oder Minderdurchblutung, z. B. des Gehirns oder des Herzens.
J
- Jargon
- Bei Aphasie vorkommende Aneinanderreihung sinnloser oder lautentstellter Wörter und Floskeln.
K
- Kernspintomografie
- (auch Magnetresonanztomografie (MRT)) Der Computertomografie (CT) ähnelnde Untersuchungsmethode, die aber zur Messung Magnetfelder anstelle von Röntgenstrahlen benutzt und noch genauere Bilder liefert.
- Kognition
- Gesamtheit der geistigen Fähigkeiten (Wahrnehmen, Erkennen, Denken, Erinnern, Beurteilen, Bewerten, Vorstellen, Planen etc.).
- Kortex
- Hirnrinde; die äußere Schicht des Groß- und Kleinhirns
L
- Landau-Kleffner-Syndrom
- Form der Aphasie, bei der ein Kind mit zuvor normaler Sprachentwicklung sowohl Fähigkeiten der Sprachproduktion als auch Fähigkeiten des Sprachverstehens verliert. Hierbei bleibt die Intelligenz aber erhalten. Krankheitsbeginn typischerweise zwischen drei und acht Jahren; Jungen sind doppelt so häufig betroffen wie Mädchen.
- Larynx
- Kehlkopf
- Logopädie
- Sprach-, Sprech- und Stimmheilkunde
M
- Marcumar
- Handelsname von Phenprocoumon; Medikament zur Abschwächung der Blutgerinnung und Verhinderung von Blutgerinnseln.
- Mediainfarkt
- Infarkt im Versorgungsgebiet der mittleren Gehirnarterie (A. cerebri media)
- Modalität, sprachliche
- Sprachliche Leistung, z. B. Sprechen, Lesen, Schreiben, Verstehen
- Morphologie
- 1. Lehre von den kleinsten bedeutungstragenden Elementen der Sprache (Morpheme); 2. Form und Struktur, z.B. von Körpergeweben
- Motorik
- Bezeichnung für die Gesamtheit der willkürlichen, aktiven (durch die Hirnrinde gesteuerten) Muskelbewegungen.
- motorisches Neuron
- Nervenzelle, die für Bewegungen zuständig ist
- MS (Multiple Sklerose)
- Erkrankung des Gehirns und des Rückenmarks mit Bildung zahlreicher Entmarkungsherde.
- Muskeltonus
- Muskelspannung in Ruhe
N
- nasal
- Den Nasenraum betreffend.
- Neglect / Neglekt
- Vernachlässigung; bei Schlaganfällen: Nichtbeachtung der gelähmten Körperseite, meistens der linken bei Infarkten der rechten Hirnhälfte. Neologismus, phonologischer: Wort, das lautlich so entstellt ist, dass man dessen Bedeutung nicht mehr erkennen kann (z .B. »Weikentis«).
- Neologismus, semantischer
- Wortneuschöpfung durch Verknüpfung von Wörtern oder Wortteilen, die jedoch im Deutschen nicht vorkommt (z. B. »Landkartenball« statt »Globus«).
- neuro- Vorsilbe
- das Nervensystem betreffend
- neurodegenerativ
- Mit einem Nervenzellabbau einhergehend.
- Neuron
- Nervenzelle.
- Neuropsychologie
- Zweig der Medizin, der sich mit den Zusammenhängen zwischen Verhaltensweisen und Gehirnfunktion befasst. In der neuropsychologischen Diagnostik werden Leistungen wie z. B. Aufmerksamkeit, Konzentration, Gedächtnis oder räumliche Orientierung überprüft. In der neuropsychologischen Therapie
werden Defizite in diesen Bereichen behandelt.
- nonverbal
- Nichtsprachlich, ohne Worte.
?
- Ödem
- Wässrige Flüssigkeitsansammlung im Gewebe.
- Ösophagus
- Speiseröhre.
O
- oral:
- Den Mund betreffend.
- Orthografie
- Rechtschreibung.
P
- Paragrammatismus
- Komplexer, aber häufig falscher Satzbau mit Satzteilverdopplungen, Verschränkungen und falschem Gebrauch von Funktionswörtern. Kommt häufig bei Wernicke Aphasie vor.
- Paralyse
- Vollständige Lähmung, totaler Verlust der Muskelkraft.
- Paraphasie, phonologische
- Lautliche Veränderung eines Wortes durch Auslassung, Hinzufügung, Ersetzung oder Vertauschung von Lauten (z. B. »Spille« statt »Spinne«).
- Paraphasie, semantische
- Fehlerhaftes Auftreten eines Wortes, das jedoch zum Zielwort eine mehr oder weniger starke Bedeutungsnähe hat (z. B. »Mutter« statt »Tochter« oder »Bart« statt »Hemd«).
- Parese
- Teilweise Lähmung, Schwäche.
- Parkinson-Krankheit, Morbus Parkinson
- »Schüttellähmung«, die unter anderem mit Muskelzittern, erhöhter Muskelspannung und verminderter Beweglichkeit einhergeht.
- peripheres Nervensystem (PNS)
- Anteile des Nervensystems, die außerhalb von Gehirn und Rückenmark liegen; Gegensatz: zentrales Nervensystem (ZNS).
- Perseveration
- Haftenbleiben. Beharrliches Wiederholen des gleichen Wortes.
- Pharynx
- Rachen.
- Phonation
- Stimmgebung.
- Phonetik
- Lehre von der Laut- und Stimmbildung.
- Phonologie
- Lehre von den Sprachlauten.
- physiologisch
- Die normalen (gesunden) Körpervorgänge betreffend
- posterior
- hinten.
- präoral
- vor dem Mund, außerhalb des Mundes.
- PRIND (Prolongiertes oder partiell reversibles ischämisches neurologisches Defizit)
- Durchblutungsstörung des Gehirns mit sich teilweise zurückbildenden Störungen und Ausfällen.
- Prognose
- Beurteilung des voraussichtlichen Krankheitsverlaufes, der Dauer und des Ausgangs einer Krankheit.
- progredient
- Fortschreitend.
- progressiv
- Fortschreitend, zunehmend, sich verschlechternd.
- Prosodie
- Gestaltung des Sprechens durch Sprachmelodie (Intonation), Betonung (Akzent) und Sprechpausen.
R
- Reanimation
- Wiederbelebung
- Respiration
- Atmung.
- Röntgen / Röntgenbild
- Durch Röntgenstrahlen entstandenes Abbild eines Objekts, das entweder auf einem Leuchtschirm (Durchleuchtung) oder auf fotografischem Weg auf Film, Papier oder Platte (Röntgenaufnahme) sichtbar gemacht wird.
S
- Semantik
- Lehre von der Sprachbedeutung.
- Sensibilität
- Wahrnehmung für Berührung, Schmerz und Temperatur.
- Sensorik
- Wahrnehmung über die Sinne (Sehen, Riechen, Schmecken, Hören, Gleichgewicht.
- Sonografie
- Ortung und Aufzeichnung krankhafter Veränderungen im Organismus mithilfe von Ultraschallwellen.
- sprachdominant
- Für Sprache maßgeblich zuständig.
- Stereotypie
- Formstarre Floskel, die ständig wiederkehrt (z. B. »meine Güte«, »ach Gott«).
- Stroke Unit
- Englisch »stroke« = Schlaganfall. Speziell ausgestattete Station einer neurologischen Klinik für Schlaganfälle.
- Subarachnoidalblutung
- Blutung in den Subarachnoidalraum, einen schmalen Raum im Schädelinnern zwischen der Hirnoberfläche und der Arachnoidea (=Teil der weichen Hirnhaut). Eine Subarachnoidalblutung ist erkennbar an plötzlich einsetzenden, heftigen Kopfschmerzen.
- Symptom
- Kennzeichen, Merkmal, z. B. von Krankheiten (Krankheitszeichen).
- Syndrom
- Gruppe oder Muster von gleichzeitig auftretenden Symptomen, die zu einem bestimmten Krankheitsbild gehören.
- Syntax
- Lehre vom Satzbau und von der Grammatik.
T
- Thrombose
- Blutgerinnsel mit teilweisem oder völligem Verschluss einer Arterie oder Vene.
- TIA (Transitorische ischämische Attacke)
- Leichteste Form einer Durchblutungsstörung des Gehirns mit innerhalb von höchstens 24 Stunden wieder völlig verschwundenen Beschwerden; wichtiges Warnzeichen eines drohenden Hirn- oder Herzinfarktes.
- Tonus
- Anspannung, Spannungszustand, z. B. von Muskeln.
- Trauma
- Verletzung.
V
- vaskulär
- Durchblutungs-, gefäßbedingt, Gefäße betreffend.
- Velum
- Gaumensegel. Weicher hinterer Teil des Gaumens, der zum Abschluss des Mund- und Rachenraumes vom Nasenraum benötigt wird. Gerät durch Schwäche beim Schlafen durch die Ein- und Ausatemluft in Bewegung und produziert durch das Flattern das Schnarchgeräusch.
- Verbal
- Mündlich, sprachlich, die Sprache betreffend.
Z
- zentrales Nervensystem (ZNS)
- Gehirn und Rückenmark; zuständig für die Aufnahme, Verarbeitung, Speicherung und Abgabe von Informationen; Gegensatz: peripheres Nervensystem (PNS).
- Zerebellum
- Kleinhirn.
- zerebrovaskulär
- Die Hirndurchblutung betreffend.
- Zerebrum
- Großhirn; größter Teil des Gehirns, aus den beiden durch eine tiefe Längsfurche getrennten Großhirnhälften bestehend.