Nadine Hunting

Gesundheit für Herz und Hirn

Die Herzgesundheit ist eng verbunden mit dem Schlaganfall-Risiko. Nadine Hunting, Präventionsexpertin bei der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, erklärt den Zusammenhang von Herz- und Hirngesundheit und verrät, wie Sie beide fördern können.

  • Wie sind Herz- und Hirngesundheit miteinander verbunden?

Da gibt es gleich mehrere Verbindungen. Zum einen haben ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt) und Herzinfarkt eine wichtige Gemeinsamkeit: Arteriosklerose, auch als Arterienverkalkung bekannt, steigert das Risiko für beide Erkrankungen. Bei Arteriosklerose kommt es durch Ablagerungen zu einer Veränderung der Blutgefäße – Durchmesser und Elastizität verringern sich. An den verengten Stellen können die Gefäße verstopfen oder es kommt auf Grund von angeschwemmten Gerinnseln zu einem Gefäßverschluss. Das betrifft bei einem Schlaganfall die Blutgefäße im Gehirn und bei einem Herzinfarkt die Herzkranzgefäße. Die Folge: Eine mangelhafte Versorgung des betroffenen Gehirnbereichs bzw. des Herzmuskels mit Sauerstoff und Nährstoffen.

 

  • Aber das ist nicht der einzige Zusammenhang?

Nein, denn einige Herzerkrankungen sind zugleich ein eigener Risiko-Faktor für einen ischämischen Schlaganfall. Dazu zählt beispielsweise das Vorhofflimmern, eine spezielle Form von Herzrhythmusstörungen. Dabei treten ungeordnete elektrische Impulse in den Vorhöfen auf. Der Herzschlag gerät mit über 100 Schlägen pro Minute aus dem natürlichen Takt. Dieses unregelmäßige Schlagen führt zu gestörten Blutströmungen. Dadurch können sich Blutgerinnsel im Herzen bilden, die mit dem Blutstrom ins Gehirn gelangen und dort einen Schlaganfall verursachen können. Besonders tückisch: Viele Betroffene haben keine spürbaren Symptome und bemerken das Vorhofflimmern erst, wenn Folgeerkrankungen auftreten. 

 

  • Und wie kann ich Herz und Hirn schützen?

Nehmen Sie unbedingt Ihre regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen wie den Gesundheits-Check-up wahr. So können Vorhofflimmern und andere Risiko-Faktoren rechtzeitig entdeckt und gezielt behandelt werden. Und bei der Prävention von Arteriosklerose, Vorhofflimmern und Co. gilt: Ein gesunder Lebensstil ist das A und O. Dazu gehören ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung. Auf Rauchen, übermäßigen Alkohol-Konsum und Übergewicht sollten Sie hingegen besser verzichten. Das Gute: Auf diese Weise betreiben Sie gleich doppelte Vorsorge – gegen Schlaganfall und Herzerkrankungen.