Blutdruck: oberer und unterer Wert
Als Blutdruck bezeichnet man den Druck des Blutes gegen die Wände der Blutgefäße.
Der obere Wert (systolisch) bei der Blutdruckmessung entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und das Blut in den Körper pumpt.
Der untere Wert (diastolisch) entsteht, wenn der Herzmuskel zwischen den Schlägen entspannt.
Bluthochdruck – Hauptrisikofaktor für einen Schlaganfall
Bluthochdruck, auch Arterielle Hypertonie genannt, ist eine Erkrankung des Gefäßsystems, bei der die Blutdruckwerte dauerhaft zu hoch sind. Bei 90 Prozent der Patientinnen und Patienten ist eine organische Ursache nicht erkennbar. Ein chronisch hoher Blutdruck verursacht Schäden an den Gefäßwänden und fördert die Entstehung der Arteriosklerose (Arterienverkalkung). Fachleute gehen davon aus, dass das Schlaganfall- Risiko mit zunehmendem Blutdruck kontinuierlich bis auf das Fünffache ansteigt.
Ab welchem Wert spricht man von Bluthochdruck?
systolisch* | diastolisch* | |
---|---|---|
Optimal | < 120 | < 80 |
Normal | 120 - 129 | 80 - 84 |
Hoch/normal | 130 - 139 | 85 - 89 |
Leichte Hypertonie | 140 - 159 | 90 - 99 |
Mittelschwere Hypertonie | 160- 179 | 100 - 109 |
Schwere Hypertonie | ≥ 180 | ≥ 110 |
*mmHg = Kurzbezeichnung für die Maßeinheit: Millimeter Quecksilbersäule
Symptome und Warnsignale von Bluthochdruck
Bei einem Bluthochdruck bestehen keine oder nur sehr unspezifische Symptome wie etwa:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Nasenbluten
- Brustschmerzen
- Kurzatmigkeit
- Unruhezustände
- Gereiztheit
- Ohrgeräusche
- oder Sehstörungen.
Wie wird Bluthochdruck behandelt?
Bei der Behandlung der Hypertonie orientieren sich Medizinerinnen und Mediziner in Deutschland an der Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) Hypertonie. Die Leitlinie wurde von einer Vielzahl medizinischer Fachgesellschaften und Organisationen erarbeitet und 2023 erstmals veröffentlicht. Sie empfiehlt eine medikamentöse Therapie in Kombination mit der Anpassung des Lebensstils.
Wichtigste Empfehlungen der Nationalen Versorgungsleitlinie Hypertonie
Therapieziel:
- Zielblutdruck unter 140/90 mmHg für die meisten Patientinnen und Patienten; bei guter Verträglichkeit Senkung unter 130/80 mmHg möglich
- Für ältere Menschen gilt Vorsicht bei zu niedrigen Werten
- Bei Diabetikern gilt ein systolischer Zielwert von 130–140 mmHg
Nichtmedikamentöse Maßnahmen:
- Salzreduktion: unter 5 g/Tag
- Gewichtsreduktion: BMI unter 25 kg/m² anstreben
- Körperliche Aktivität: mindestens 150 Min./Woche moderate Bewegung
- Alkoholkonsum: reduzieren
- Rauchstopp
Medikamentöse Therapie:
- Oft wird eine Kombination von Medikamenten angewandt, um eine wirksamere Senkung mit weniger Nebenwirkungen zu erreichen
Monitoring:
- Regelmäßige Kontrolle, besonders in den ersten Monaten
- Langzeit-Blutdruckmessung oder Selbstmessung empfohlen
Für medizinische Laien gibt es die NVL Hypertonie in verständlicher Form hier im Internet (PDF).
Bluthochdruck ist kein Schicksal - Unser Lebensstil bestimmt den Blutdruck zu 60 bis 70 Prozent.
Weiterführende Infos
Broschüre Bluthochdruck