Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Young Strokers aus Gütersloh

Young Strokers - „Wir sind ein eingeschworenes Team geworden"

Schlaganfall – und plötzlich ist alles anders. Mehr als 45 Menschen aus dem Kreis Gütersloh teilen ein besonderes Schicksal – der Schlag traf sie bereits in jungen Jahren.

Ängste nehmen und Hilfe anbieten

„Wir sind eine Selbsthilfegruppe, die sich an junge Schlaganfall-Patienten richtet", sagt Sandra Rösemeier, Initiatorin der Young Strokers, denn „junge Menschen haben ganz andere Bedarfe als Ältere." Aus diesem Grund hat sie vor fünf Jahren die Selbsthilfegruppe für 18- bis 50-Jährige gegründet. Ihr geht es vor allem darum, Ängste zu nehmen und jungen Betroffenen aufzuzeigen, welche Hilfen ihnen eine Selbsthilfegruppe bietet. „Viele verbinden eine Selbsthilfegruppe mit Menschen, die im Kreis sitzen – so ist das bei uns überhaupt nicht. Wir fangen die Patienten auf. Viele fühlen sich wie in einer neuen Familie", erzählt sie stolz.

Monatliche Treffen zum Austausch

Einmal monatlich treffen sich Betroffene und Angehörige in der Schlaganfall-Hilfe. Die Mitglieder müssen nicht unbedingt aus Gütersloh stammen und nicht zwingend in der Altersspanne liegen: „Wir schließen auch etwas Jüngere oder Ältere nicht aus", betont Rösemeier. Bei den regelmäßigen Treffen gibt es immer großen Redebedarf. Ganz oben auf der Liste steht vor allem der Erfahrungsaustausch. „Der Austausch mit Gleichgesinnten ist sehr wichtig", findet auch Dirk Bodderas. „Man lernt von anderen, wie sie verschiedene Herausforderungen meistern – da geht es manchmal um ganz banale Dinge." Der gelernte Redakteur erlitt 2013 seinen Schlaganfall

Vielseitige Themenschwerpunkte

Neben dem Austausch beschäftigen sich die Young Strokers mit vielseitigen Themenschwerpunkten: von Krankheitsbewältigung, Therapiemethoden wie Reit- oder Musiktherapie, Autofahren nach einem Schlaganfall, beruflicher Wiedereingliederung über Sexualität bis hin zu Informationsabenden oder Experten-Vorträgen. Auch gemeinsame Ausflüge und Aktionen stehen immer wieder auf dem Plan der Gruppe.

„Es war der Wunsch, auch mal etwas zu machen, was nicht mit dem Schlaganfall zu tun hat", berichtet Max Ackermann, Sprecher der Gruppe. Die vielen gemeinsamen Aktionen haben die Gruppe mit der Zeit zusammengeschweißt: „Es haben sich Freundschaften gebildet – wir sind ein eingeschworenes Team geworden. Wir haben nicht das Gefühl, wir treffen uns nur weil wir einen Schlaganfall hatten", schwärmt er.