So sollte es immer laufen

Beim Dortmunder Sanitätshaus-Unternehmen Tingelhoff schenkt man Schlaganfall-Betroffenen besondere Aufmerksamkeit.

Im Ruhrpott macht man keine langen Sätze. "Komma zu Tingelhoff!" lautet der Werbespruch, mit dem das Sanitätshaus junge Mitarbeitende für sich gewinnen will. Die Verbundenheit zur Region ist dem Familienunternehmen wichtig, es spricht auch seine Kundinnen und Kunden in der Sprache des Ruhrgebiets an. Und selbstverständlich weht vor der Firmenzentrale in Dortmund-Körne die schwarz-gelbe Flagge des Kult-Fußballclubs BVB.

 

Thema Schlaganfall ist präsent

Wer die Einladung “Komma zu Tingelhoff” annimmt, wird bereits im Foyer mit dem Thema Schlaganfall konfrontiert. Ein Siegel an der Wand weist unübersehbar auf die erfolgreiche Teilnahme am Projekt “Qualifizierte Hilfsmittelversorgung” hin. 

 

Informationsmaterialien zum Schlaganfall und das Infoblatt “Unser Versorgungsprozess für Schlaganfall-Patienten” sollen Kundinnen und Kunden auf die Angebote des Hauses aufmerksam machen.

 

Wir hatten schon immer neurologische Patienten.
Jan Albert

“Durch das Projekt legen wir jetzt einen besonderen Fokus darauf.” Sportwissenschaftlerin Maike Behler, Ansprechpartnerin für neurologische Patientinnen und Patienten in der Orthopädietechnik, glaubt, dass durch die Sichtbarkeit des Siegels deutlich mehr Betroffene und Angehörige angesprochen werden. Und Marketingleiterin Margaux Serwe nimmt wahr, dass auch innerhalb der Belegschaft die Sensibilität für diese Patientengruppe noch einmal gewachsen ist.

Auch auf den Fahrzeugen spricht Tingelhoff die Sprache des Ruhrgebiets. Maike Behler, Margaux Serwe und Jan Albert (von links) machen sich für eine verbesserte Versorgung von Schlaganfall-Betroffenen stark.



Alle Teams sind sensibilisiert

Fünf Tingelhoff-Mitarbeitende nahmen an den Schulungen der Schlaganfall-Hilfe teil. Hausintern haben sie alle Teams im Unternehmen fortgebildet. Rund 320 Menschen an zwölf Standorten arbeiten bei Tingelhoff. Grundgedanke der Teilnahme am Projekt ist, allen Schlaganfall-Betroffenen Hilfsangebote zu machen, auch wenn sie aus anderen Gründen zu Tingelhoff kommen. Mithilfe eines Anamnesebogens wird ihre Versorgungssituation und ihr Bedarf jetzt erfasst und die entsprechende Fachabteilung einbezogen.

 

Fachberaterin Maike Behler bietet regelmäßig Neurosprechstunden an den verschiedenen Standorten an. Auch mit Therapiepraxen in der Region ist sie im Austausch. Haben deren Patientinnen oder Patienten möglicherweise einen Hilfsmittelbedarf, wenden sie sich an Behler. Wird der Bedarf der Betroffenen in der Beratung deutlich, erhalten sie einen Rezeptvorschlag, mit dem sie sich an ihre ärztliche Praxis wenden können. So sollte Hilfsmittelversorgung immer laufen.

 

Die Schlaganfall-Hilfe hat ein Projekt zur Verbesserung der Hilfsmittelversorgung von Schlaganfall-Betroffenen auf den Weg gebracht. Dazu wurden Mitarbeiter von Sanitätshäusern geschult. In dieser Serie stellen wir Sanitätshäuser vor, die an der Qualifizierung teilgenommen haben.