Einfach besser versorgt

Neurologie ist ein Schwerpunkt im Sanitätshaus-Unternehmen Rahm, fast schon eine Leidenschaft, wie ein Besuch am Standort Mülheim-Kärlich zeigt.

Einmal monatlich findet der "Neurotag" statt. Patientinnen und Patienten können sich online oder telefonisch zu individuellen Beratungen anmelden. Heute kommt eine Patientin, um den evomove zu testen. Dieses Gerät soll durch elektrische Impulse das Gehen unterstützen (funktionelle Elektrostimulation). Im Ganglabor legt ihr ein Orthopädietechniker das Gerät an, erklärt dabei alle Bestandteile. Mit dabei ist die Physiotherapeutin, beide wurden im Einsatz des Gerätes geschult.

Funktionelle Elektrostimulation

53 Niederlassungen hat das Unternehmen Rahm mittlerweile, von Solingen in Nordrhein-Westfalen bis Simmern in Rheinland-Pfalz. Das Team in Mülheim-Kärlich absolvierte 2022 die Qualifizierung der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Schon sehr früh beschäftigten sich die Techniker, Therapeuten und Berater bei Rahm mit modernen Hilfsmittelsystemen für Schlaganfall-Betroffene, beispielsweise der funktionellen Elektrostimulation.

Zu vielen Unternehmen bestehen enge Kontakte, und davon profitieren alle Beteiligten. Arbeiten Hersteller meist unter Laborbedingungen, sehen die Rahm-Berater Nutzen und Schwächen von Hilfsmitteln täglich in der Praxis. Durch ihr Feedback tragen sie zur Produktentwicklung und -optimierung bei. Doch Rahm konstruiert und baut auch selbst. Schon früh ist das Unternehmen in den 3-D-Druck eingestiegen. Drei Ingenieure entwickeln gemeinsam mit Technikern und Therapeuten eigene Hilfsmittel, vom Prototyp bis zur individuellen Versorgung.

 

Tagesziel erreicht

Zurück zum „Neurotag“: Patientin, Techniker und Therapeutin testen weiter verschiedene Optionen. Das betroffene Bein soll so viel Impuls bekommen, dass es gut durchschwingt, aber gleichzeitig nicht nach hinten durchschlägt. Der Fuß darf beim Gehen nicht am Boden hängen bleiben, und der Impuls darf nicht unangenehm werden. Einfach ist das nicht, dennoch wird auch viel gelacht, und nach fast 90 Minuten sind alle Beteiligten zufrieden für heute. „Ich weiß jetzt, dass es funktioniert“, sagt die Patientin. Ob sie das Gerät mit Unterstützung von Rahm bei ihrer Krankenkasse beantragen wird, entscheidet sie in wenigen Wochen. Zuvor will sie noch eine Alternative testen.

Die Schlaganfall-Hilfe hat ein Projekt zur Verbesserung der Hilfsmittelversorgung von Schlaganfall-Betroffenen auf den Weg gebracht. Dazu wurden Mitarbeiter von Sanitätshäusern geschult. In dieser Serie stellen wir Sanitätshäuser vor, die an der Qualifizierung teilgenommen haben.