Studie zu Vorhofflimmern sucht Teilnehmende

Studie zu Vorhofflimmern sucht Teilnehmende

Hatten Sie kürzlich einen Schlaganfall mit unbekannter Ursache? Eine neue Studie prüft den Einsatz von Smartwatches zur Früherkennung von Vorhofflimmern.

Früherkennung rettet Leben

Jährlich erleiden in Deutschland rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Besonders herausfordernd ist der sogenannte kryptogene Schlaganfall – also ein Hirninfarkt, dessen Ursache trotz intensiver Diagnostik unklar bleibt. In 10 bis 30 Prozent der Fälle steckt möglicherweise ein bislang unentdecktes Vorhofflimmern dahinter, eine Herzrhythmusstörung mit unregelmäßigem Herzschlag. Eine gezielte Nachsorge ist entscheidend, denn die rechtzeitige Erkennung und Behandlung dieser Herzrhythmusstörung kann das Risiko für weitere Schlaganfälle um etwa 60 Prozent senken.

 

Studie wird öffentlich gefördert

Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe unterstützt die neue multizentrische Studie WATCH AFib. Sie soll untersuchen, ob moderne Smartwatches künftig zur Schlaganfall-Nachsorge beitragen können. Die Studie wird vom Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München unter Leitung von Dr. Silke Wunderlich durchgeführt. Sie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

 

Smartwatches als Alternative

Bislang wird zur Langzeitüberwachung des Herzrhythmus den Betroffenen in Einzelfällen ein sogenannter Event-Recorder implantiert. Das ist ein kleiner Chip unter der Haut, der das EKG dauerhaft aufzeichnet. Diese Methode ist effektiv, aber teuer und ein kleiner Eingriff.

 

Smartwatches hingegen könnten in Zukunft eine nicht-invasive, kostengünstige und leicht zugängliche Alternative darstellen. Erste Studienergebnisse aus der Allgemeinbevölkerung deuten auf eine hohe Genauigkeit bei der Erkennung von Vorhofflimmern hin.

 

Vergleich über sechs Monate

Die WATCH AFib-Studie verfolgt deshalb einen innovativen Ansatz: Patientinnen und Patienten mit

  • kryptogenem Schlaganfall oder transitorisch ischämischer Attacke (TIA, einer vorübergehenden Durchblutungsstörung im Gehirn) und
  • implantiertem Eventrecorder

erhalten zusätzlich eine medizinisch zertifizierte Smartwatch.

 

Über einen Zeitraum von sechs Monaten wird erfasst, wie zuverlässig die Uhr im Vergleich zum Implantat Vorhofflimmern erkennt.

 

Wer kann teilnehmen?

Teilnehmen können Patientinnen und Patienten

  • ab 40 Jahren,
  • die in den letzten sechs Monaten einen kryptogenen Schlaganfall oder eine TIA erlitten haben,
  • bei denen ein Event-Recorder zur Erkennung von Vorhofflimmern implantiert wurde oder bei denen dies geplant ist.
  • Zudem müssen bestimmte Risikofaktoren für Vorhofflimmern vorliegen.
  • Eine wichtige Voraussetzung ist das Vorhandensein eines Smartphones und die Fähigkeit, einfache EKG-Aufzeichnungen über die Uhr auszulösen.

Kostenlos und risikofrei

Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig und mit keinen zusätzlichen Kosten oder Risiken verbunden. Die eingesetzte Smartwatch ist CE-zertifiziert und für die medizinische Anwendung zugelassen. Insgesamt sollen 400 Betroffene an elf Studienzentren deutschlandweit eingeschlossen werden.

 

Ihre Teilnahme zählt

Mit Ihrer Teilnahme leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Schlaganfall-Nachsorge. Gleichzeitig profitieren Sie von einer engmaschigen kardiologischen und neurologischen Betreuung. Die Ergebnisse dieser Studie könnten dazu beitragen, Vorhofflimmern künftig einfacher und frühzeitiger zu erkennen – und so viele Menschenleben zu retten.

 

Weitere Informationen erhalten Sie direkt bei der Studienleitung oder einem der beteiligten Studienzentren.

  • Studienleitung

Dr. med. Silke Wunderlich
TUM Klinikum Rechts der Isar
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Ismaninger Straße 22
81675 München
Telefon: 089 / 4140 4606
E-Mail: studienleitung-watchafib.nl@mri.tum.de

 

 

  • Beteiligte Zentren

Bad Neustadt a.d.Saale
Dr. Hassan Soda
doris.hiermann@campus-nes.de
09771 / 66 22 357

 

Bonn
Prof. Dr. Gabor Petzold
Gabor.Petzold@ukbonn.de 
0228 / 287 57 421

 

Frankfurt
In Vorbereitung

 

Halle (Saale)
neurologie.halle@martha-maria.de
0345 / 559 1891

 

Hamburg
Dagmar Otto
d.otto@uke.de
01522 / 2815904

 

Jena    
PD Dr. med. Franziska Wagner
post.stroke@med.uni-jena.de
03641 / 93 23 484

 

Leipzig
Prof. Dr. med. Dominik Michalski
dominik.michalski@medizin.uni-leipzig.de
0341 / 9724206

 

Lüneburg
Prof. Dr. med. Waltraud Pfeilschifter
neurologie@klinikum-lueneburg.de
04131 / 77 30 61

 

Osnabrück
Dr. med. Martina Petersen
martina.petersen@klinikum-os.de

 

Tübingen
Julia Zeller
julia.zeller@med.uni-tuebingen.de
07071 / 29 68 293