Es kann nicht jede Klinik alle hochkomplexen Behandlungen anbieten.
Der Chefarzt der Klinik für Neurologie an der Asklepios Klinik Altona ist Experte für neurovaskuläre Netzwerke bei der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG). Gleichzeitig leben nicht alle Betroffenen in der Nähe einer Klinik, die über die nötige Ausstattung und Erfahrung für ihren Fall verfügt. „Daher braucht es die neurovaskulären Netzwerke.“ Sie wurden von der DSG, der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC), und der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) ins Leben gerufen.
Zertifizierte Qualität
Das Prinzip:
Mehrere Kliniken schließen sich zu einem Netzwerkverbund zusammen.
- Die Leitung des Netzwerks übernimmt eine große Klinik, in der Regel eine Universitätsklinik oder ein großes Stadtkrankenhaus. Sie muss unter anderem über eigenständige Abteilungen für Neurologie mit überregionaler Stroke Unit (Schlaganfall-Spezialstation), Neurochirurgie, Neuroradiologie, Kardiologie und Gefäßchirurgie verfügen.
- Die Anzahl der Partnerkliniken unterscheidet sich von Netzwerk zu Netzwerk und reicht von mindestens drei bis zu 16 Kliniken. „Die konkrete Struktur der Netzwerke ist immer abhängig von den jeweiligen regionalen Gegebenheiten“, weiß Prof. Röther. Das gesamte Netzwerk muss verschiedene Qualitätskriterien erfüllen, um zertifiziert zu werden.
Patienten profitieren
Die Netzwerkkliniken profitieren von dem guten Kontakt untereinander, der durch gemeinsame Fallbesprechungen und Fortbildungen gepflegt wird.
Für Patientinnen und Patienten bedeutet das eine bessere Versorgung: Zum Beispiel können sich die Ärztinnen und Ärzte in einem schwierigen Fall leichter mit Fachleuten anderer Kliniken austauschen. Und wenn das erstversorgende Krankenhaus die nötige Behandlungsmethode nicht anbietet, kann der Patient schnell in eine Netzwerkklinik verlegt werden.
Das Konzept der neurovaskulären Netzwerke startete mit einer Pilotphase von 2012 bis 2017 – und das mit Erfolg. Mittlerweile gibt es statt ursprünglich 15 schon 21 solcher Netzwerke in ganz Deutschland. Gemeinsam behandeln sie jährlich 120.000 Patientinnen und Patienten – fast die Hälfte aller Schlaganfälle.
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