Breite Zustimmung für Lotsen im Landtag

Breite Zustimmung für Lotsen im Landtag

Beim Werkstattgespräch der CDU-Landtagsfraktion diskutierten unter anderem der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Dr. Michael Brinkmeier, und die Schlaganfall-Lotsin Sabine Robbers mit Marco Schmitz MdL und über 60 Teilnehmenden zum Thema Patientenlotsen. Auch die Vertreterinnen und Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe und der Pflegekammer NRW hatten eine klare Meinung zu den Lotsen.

Auf Einladung von CDU-Fraktionsvorsitzenden Thorsten Schick MdL und des gesundheitspolitischen Sprechers Marco Schmitz MdL fand am vergangenen Dienstag, 14. März, ein Werkstattgespräch zu Patientenlotsen im Landtag statt. Zu Beginn der Veranstaltung betonte die Patientenbeauftragte des Landes NRW Claudia Middendorf in ihrem Grußwort die Wichtigkeit der Lotsen. Sie sei überzeugt, dass Patientenlotsen sowohl Betroffenen als auch ihren Angehörigen Halt in schweren Lebenslagen gäben. Auch sie persönlich wolle sich für die Ausweitung des Angebots in NRW einsetzen, versprach Middendorf.

Aus der Praxis stellten Prof. Dr. Rüdiger Seitz, Chefarzt am LVR-Klinikum, und die Düsseldorfer Schlaganfall-Lotsin Sabine Robbers die Arbeit der Patientenlotsen vor. Beide unterstrichen bei ihrem Vortrag den dringenden Bedarf, Patientinnen und Patienten bei der Nachsorge professionell zu begleiten. Schlaganfall-Betroffene seien auf der Stroke Unit und in der Reha bereits gut betreut, erklärte Seitz. Im häuslichen Umfeld gebe es dann aber viele Fragen und Unsicherheiten. Sabine Robbers berichtete aus ihrem Alltag, dass die Betroffenen oft einen bunten Strauß an Fragen hätten, zum Beispiel zur Medikation, aber auch zu nicht-medizinischen Dingen wie dem Führerschein oder der Rente.

In der anschließenden Diskussion plädierte Dr. Michael Brinkmeier dafür, die Lotsen in der Regelversorgung zu verankern. Bisher seien die Projekte nur durch Selektivverträge oder Spenden möglich. Auch Ulrich Adler von der Techniker Krankenkasse NRW bestätigte die Notwendigkeit, bei Schlaganfall-Lotsen am Ball zu bleiben. Durch weitere gemeinsame Projekte könne weiter geforscht werden und die positiven Effekte belegt werden. Deshalb unterstütze die TK das neue LEX LOTSEN OWL Projekt der Stiftung.

Die Diskussion wurde von den Anwesenden rege für Fragen genutzt, zum Teil sprachen sie sich aber auch selbst für die Lotsen aus. So auch Dr. Volker Schrage von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). Mit seiner Erfahrung als Hausarzt begrüße er die Arbeit der Lotsen ausdrücklich. Die Arbeit könne die Praxen entlasten, erklärte der zweite Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe. Auch Dominik Stark von der Pflegekammer NRW sprach über die Vorteile der Lotsen. Er sehe großes Potential, Notfallaufnahmen und Ambulanzen zu entlasten, da Patienten durch die Lotsen optimal durch die Versorgungslandschaft geführt werden.