Zeit für Gefühle

Zeit für Gefühle

Emotional ging es zu beim Erfahrungsaustausch für jüngere Schlaganfall-Betroffene Mitte November in Duisburg. Nicht nur in den Workshop-Einheiten war das diesjährige Motto "Zeit für Gefühle" stets präsent - auch das Rahmenprogramm steckte voller Emotionen.

Der Erfahrungsaustausch "Junger Mensch und Schlaganfall" richtet sich an Betroffene zwischen 18 und 54 Jahren und ihre Angehörigen. Vier intensive Tage lang haben die Teilnehmenden hier Gelegenheit zum Austausch mit Gleichgesinnten. In den Workshops arbeiten sie gemeinsam an den Herausforderungen des Lebens mit Schlaganfall.

Mit dem eigenen Körper neu auseinandersetzen

Denn nach einem Schlaganfall ist vieles anders. Nicht selten ist auch die Sexualität betroffen. Daher gab Sexualberaterin Lisa Spreitzer gleich am ersten Abend in einem Vortrag Tipps, wie sich Betroffene nach ihrem Schlaganfall neu mit dem eigenen Körper auseinandersetzen können. "Es ist wichtig, das Thema Sexualität bei Menschen mit Behinderung aus der Tabu-Zone zu holen", betonte Spreitzer. Während einer persönlichen Sprechstunde konnten die Teilnehmenden zudem der Expertin ihre individuellen Fragen stellen.

Mögliche zukünftige Krisen aus eigener Kraft erfolgreich meistern

Was sind Gefühle? Warum haben wir Emotionen? Und: Wie geht es mir eigentlich? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Workshop für Singles unter der Leitung von Dr. Vathsalan Rajan. Die Gruppe der Paare widmete sich mit Leiter Klaus Vogelsänger Themen wie wertschätzender Kommunikation, bewusster Paar-Zeit sowie eigenen und gemeinsamen Bedürfnissen. Eine Einführung in das Thema Resilienz bot Referentin Meike Hörnke im Workshop für Angehörige an. Die Teilnehmenden lernten, wie sie mögliche zukünftige Krisen aus eigener Kraft erfolgreich meistern können.

Die bewegte Abwechslung sorgte für Gefühle

Für die nötige Abwechslung sorgte das Sportprogramm. Ob schweißtreibendes Workout, gemütlicher Spaziergang oder entspannende Traumreise – die Teilnehmenden hatten die Qual der Wahl. Spätestens beim "Ringen und Raufen nach Regeln" waren dann auch wieder Gefühle im Spiel: Zahlreiche lachende Gesichter verrieten deutlich die Freude an diesem besonderen Angebot. Emotionaler Höhepunkt für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer war jedoch die Tanz-Einheit am letzten Abend: Ob mit kleineren oder mit größeren Handicaps – gemeinsam feierten alle ausgelassen auf der Tanzfläche.

Ein besonderer Dank gilt den Sponsoren Pfizer, Ipsen, AXA und Rapid Medical, die den Erfahrungsaustausch ermöglicht haben.