Warum Schlaf so wichtig ist

Warum Schlaf so wichtig ist

Gesunder Schlaf ist lebenswichtig. Wer zu viel oder zu wenig schläft, erhöht das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, zeigen internationale Studien.

Themeneinstieg

Unregelmäßige Arbeitszeiten, ständige Erreichbarkeit, berufliche oder private Sorgen – viele Faktoren erschweren heutzutage das Abschalten und halten meist viel zu lange wach. Dabei kennt jeder die kurzfristigen Folgen von zu wenig Schlaf: Erschöpfung, Lustlosigkeit und Konzentrationsschwäche. Doch wie viel Schlaf sollte es mindestens sein? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kennen die Antwort.

Zwischen sieben und acht Stunden liegt die optimale Schlafdauer – klingt sehr generalisiert? Ist es nicht, behaupten internationale Studien. Denn zu wenig Schlaf ist ungesund – zu viel allerdings auch. Und Schlafen will gelernt sein. Wenig überraschend: Die ideale Schlafdauer ist auch altersabhängig. Ein guter Anlass, um am Weltschlaf-Tag auf den eigenen Rhythmus zu schauen.

Schlaf als Risiko

: Viel oder wenig Schlaf

Wir verbringen etwa ein Drittel unserer Lebenszeit mit Schlafen. Zu viel ist allerdings ungesund.

Mehr erfahren

: Guter oder schlechter Schlaf

Neben der Dauer des Schlafs spielt auch die Qualität eine Rolle.

Mehr erfahren

Schlafapnoe

Risikofaktor Schlafapnoe

: Risikofaktor Schlafapnoe

Mehr erfahren

Schlafdauer

Deutsche schlafen zu wenig

Liegen Sie noch wach oder schlafen Sie schon? Jede und jeder Vierte schläft zu wenig – zu diesem Ergebnis kam 2017 eine Schlafstudie der Techniker-Krankenkasse. Gesundheitsexpertinnen und -experten empfehlen, etwa 30 Minuten nach dem Zubettgehen einzuschlafen. Dem Report zufolge schafften das in Deutschland erstaunliche 85 Prozent aller Befragten. Heißt im Umkehrschluss aber auch: Etwa jeder und jede Siebte benötigt länger.

Danach gefragt, wie lange sie schlafen, antwortet ein Drittel der Menschen: sieben Stunden. Nur unwesentlich kleiner ist die Anzahl derer, die auf sechs Stunden kommen und sich damit bereits an der Untergrenze bewegen. Ein Viertel der befragten Deutschen bleibt mit fünf Stunden oder weniger sogar deutlich unter dem empfohlenen Schlafpensum. Acht Stunden oder mehr schläft nur jeder und jede Sechste. Auch hier hat die Corona-Pandemie die Situation verschärft – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Die Philips-Studie zum "Weltschlaftag" 2021 zeigt, dass erwachsene Menschen unter der Woche zu wenig schlafen. Der Durchschnitt liegt bei knapp unter sieben Stunden pro Nacht.

Erholsamer Schlaf

: Schlafen fördert Erholung nach Schlaganfall

Nach einem Schlaganfall ist das Gehirn damit beschäftigt, die entstandenen Schäden zu kompensieren. Dementsprechend hat der Körper ein verstärktes Bedürfnis nach Schlaf, um den "Akku" wieder "aufzuladen".

Mehr erfahren

: Schlafdauer ist altersabhängig

Wie lange jede und jeder schlafen muss, hängt von vielen Faktoren ab.

Mehr erfahren

Tipps

Tipps für guten und gesunden Schlaf

Stellt sich die Frage: Was tun, um besser zu schlafen? Wir geben ein paar nützliche Tipps: 

  • Gehen Sie nur schlafen, wenn Sie wirklich müde sind: Nur Schlafenlegen, weil man morgens unbedingt fit sein möchte, bringt nichts. Der sogenannte „Schlafzwang“ bringt keine Erholung, sondern sorgt nur dafür, dass Sie sich ununterbrochen hin und her wälzen. 
  • Sorgen Sie für die richtige Schlafumgebung: Das Schlafzimmer sollte möglichst ruhig, gut gelüftet, dunkel und nicht zu warm sein. Eine Temperatur von 18 Grad ist ideal. 
  • Verzichten Sie am Abend auf Koffein und Alkohol: Trinken Sie vor dem Schlafengehen keine koffeinhaltigen Getränke wie Kaffee, Cola oder Energy-Drinks. Alkohol wirkt sich ebenfalls negativ auf die Schlafqualität aus. 
  • Nutzen Sie den Lese- oder Nachtmodus Ihres Smartphones: Das Blaulicht hemmt die Ausschüttung des Hormons Melatonin, das für unsere Müdigkeit verantwortlich ist. Dadurch verzögert sich vor allem das Einschlafen und wir liegen länger wach. 
  • Führen Sie ein Schlafritual ein: Beispielsweise Meditation, ein Bad nehmen oder Musik hören. Wie Ihr Ritual auch aussieht, wichtig ist, dass Sie es täglich wiederholen, ohne dabei in Stress zu kommen.
  • Vermeiden Sie lange Wachphasen im Bett: Wenn Sie längere Zeit nicht einschlafen können, stehen Sie lieber auf und verlassen das Schlafzimmer. Lesen Sie beispielsweise ein gutes Buch und gehen erst wieder ins Bett, wenn Sie müde sind. 
  • Treiben Sie regelmäßig Sport oder bewegen sich: Regelmäßige körperliche Aktivitäten wirken sich allgemein positiv auf die Gesundheit aus – und auf den Schlaf. Es muss nicht zwangsläufig Sport sein, auch ein Spaziergang reicht vollkommen aus. Verzichten Sie auf anstrengenden Sport unmittelbar vor dem Schlafen, denn das kann sich negativ auf den Schlaf auswirken. 
  • Keine Zigarette vor dem Schlafen: Rauchen verdoppelt das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden und schadet dem Körper. Versuchen Sie daher, das Rauchen ganz aufzugeben. Nikotin stört zudem auch den Schlaf, hält wach und macht das Einschlafen schwierig.  
  • Schlaftabletten nur dosiert einnehmen: Tabletten können dabei helfen, schnell ein- und durchzuschlafen. Trotzdem sind sie auf lange Sicht kein Allheilmittel. Versuchen Sie Schlaftabletten zu vermeiden oder setzten Sie sie nur sparsam ein. Sollten Ihre Schlafprobleme anhalten, sollten Sie einen Arzt bzw. Ärztin aufsuchen.  
  • Kein Netflix und Co. im Bett: Eine Folge noch – wer kennt es nicht? Hält man sich stundenlang im künstlichen Licht des Bildschirms auf, wird man nicht müde. Die Folge: Einschlafprobleme. Zudem wird die Qualität des Schlafes beeinträchtigt – häufiges Aufwachen ist die Folge.