Schlaganfall - welche Rolle spielt die Blutgruppe?
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Schlaganfall - welche Rolle spielt die Blutgruppe?

Wenn jüngere Menschen Schlaganfälle erleiden, ist es häufig schwierig, die Ursache zu finden. Eine US-amerikanische Studie liefert jetzt neue Erklärungsansätze. Es könnte mit der Blutgruppe zu tun haben.

Erbliche Faktoren?

Rund 80 Prozent der Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten sind über 60 Jahre alt. Sie erleiden in den meisten Fällen lebensstilbedingte Schlaganfälle, weil Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes die Gefäße über lange Zeit geschädigt haben. Bei jüngeren Menschen sind die Ursachen seltener so eindeutig, Wissenschaftler vermuten hier deutlich häufiger erbliche Faktoren.

Die Blutgruppe scheint ein Risikofaktor zu sein

Eine Forschungsgruppe aus Baltimore (USA) hat nun Daten von mehr als 600.000 Patientinnen und Patienten ausgewertet und diese mit ihren Blutgruppen verglichen. Dabei kam heraus, dass Menschen mit der Blutgruppe A offensichtlich ein um 16 Prozent höheres Risiko besitzen, einen frühen Schlaganfall zu erleiden. Dem gegenüber senkt die Blutgruppe 0 das Risiko um 12 Prozent.

Unterschiedliche Eigenschaften der Blutgruppen

Forscher vermuten, dass die Zelloberflächen der jeweiligen Blutgruppen unterschiedliche Eigenschaften aufweisen und deshalb eine mehr oder weniger große Neigung zu Thrombosen haben. Bei einer Thrombose kommt es zur „Verklumpung“ von Blutzellen. Verschließt ein solcher Thrombus ein Blutgefäß im Gehirn, spricht man von einem Schlaganfall.