Schlaganfall bei Frauen

Schlaganfall bei Frauen

Am 8. März ist Weltfrauentag. Was das mit dem Schlaganfall zu tun hat? Ganz einfach: Beim Schlaganfall gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen – zum Beispiel bei den Ursachen.

Frauen haben statistisch gesehen ein höheres Risiko für einen Schlaganfall – was vor allem daran liegt, dass Frauen einige Jahre älter werden als Männer und das Risiko im Alter ansteigt. Doch auch in anderer Hinsicht kann sich der Schlaganfall bei Männern und Frauen unterscheiden – zum Beispiel bei den Ursachen und Auswirkungen.

Nähere Informationen dazu gibt es in der neuen Broschüre des Pharmaherstellers Pfizer, an der auch die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe mitgewirkt hat.

Sie ist kostenlos in unserem Medien- und Warenkorb zu bestellen.

Als Sandra mit 30 Jahren einen Schlaganfall erlitt, konnten die Ärzte keine Ursache finden – außer die Pille. Sie berichtet von ihren Erfahrungen:

Sandra: 30 Jahre, sportlich aktiv, im Urlaub

„Ich hatte mich sehr auf den Urlaub gefreut. Eine Woche durch die italienischen Alpen wandern, sich auspowern, die Natur genießen, neue Leute kennenlernen – genau das, was ich wollte. Ich war 30 Jahre alt, sportlich, bin gerne gewandert. Aber eine ganze Woche am Stück mit Übernachtungen in Hütten war eine neue Erfahrung für mich. Der zweite Tag war sehr anstrengend, über einen Klettersteig ging es auf 2900 Höhenmeter über die Marmolada Scharte und später wieder runter auf 1300 Meter. Zwischendurch war mir ein bisschen schwindelig, aber ich bin davon ausgegangen, dass ich einfach mehr trinken muss. Abends haben wir ausnahmsweise in einer Hütte in der Nähe einer Straße übernachtet – mein Glück, wie sich am nächsten Tag zeigen sollte. Tagsüber war ich in Topform und abends sehr gut drauf, aber in der Nacht schlief ich sehr unruhig und wurde ständig wach. Normalerweise schlafe ich gut und war davon ausgegangen, dass ich – wie in der Regel – vor Erschöpfung wunderbar schlafen würde. Deswegen war ich sehr überrascht über meine Unruhe.

Plötzlich war alles verschwommen

Am nächsten Morgen hatte ich fast keinen Hunger, was für mich auch sehr untypisch ist bei einer Bergtour. Als ich danach vor der Unterkunft meinen Wanderrucksack und meine Wanderschuhe angezogen habe, konnte ich von einer Sekunde auf die andere kaum noch etwas sehen. Alles war so verschwommen, dass ich praktisch blind war. Da half es auch nicht, ein paar Mal mit den Augen zu zwinkern oder mehrmals zu reiben. Ich habe überhaupt nicht verstanden, was los ist, aber es war schnell klar: Wenn ich nichts sehe, kann ich nicht mitwandern.

Der Bergführer rief den Rettungsdienst und hat damit richtig gehandelt. Ich will mir nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn ich den Schlaganfall zwei Tage später in einem abgelegeneren Gebiet bekommen hätte...
Übrigens: Zu dem Bergführer habe ich bis heute Kontakt und bin ihm sehr dankbar über die schnelle und korrekte Reaktion.

Rücktransport nach Deutschland

Ich bin in zwei Krankenhäuser hin- und her verlegt worden, ein MRT brachte schließlich die Diagnose „Stroke“, was ich auf Englisch in der Aufregung erstmal nicht verstanden habe. Ich wusste nur eins: Ich will schnell wieder nach Deutschland. Mitarbeiter des ADACs besprachen meinen Rücktransport mit den italienischen Ärzten. So habe ich dann auch von meiner Schlaganfall-Diagnose erfahren – drei  Tage später in Deutschland. Ich war sehr froh über den ADAC Plus Dienst, denn alleine hätte ich sonst nicht gewusst wie ich vorgehen muss und wie mein Auto mit nach Deutschland kommt. Doch die gelben Engel machten es mit einem Anruf möglich.

Die Pille als Mit-Ursache

Zurück in Deutschland haben mich die Ärzte auf den Kopf gestellt, aber sie konnten keine Ursache finden. Familiär bedingt habe ich die Neigung zu höherem Blutdruck, doch dank des Sports waren meine Werte immer in Ordnung. Ich habe kein Loch im Herzen, keine Verkalkungen, kein Aneurysma – nichts. Doch die Frage „Nehmen Sie die Pille?“, tauchte immer wieder auf – egal, ob im Krankenhaus, in der Reha, beim Hausarzt oder bei meinem niedergelassenen Neurologen.

Letztendlich kamen alle zu dem Schluss, dass mehrere Faktoren den Schlaganfall ausgelöst haben müssen. Unter anderem die große Anstrengung und Übernachtung in der Höhe, welche den Blutdruck stiegen lies – und nicht zuletzt die zulange Einnahme  der Pille der zweiten Generation, quasi als Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Meine behandelten Ärzte konnten alle anderen Ursachen für einen Schlaganfall ausschließen und gingen somit zu 90 Prozent davon aus als Enddiagnose, dass es durch Ablagerungen durch die Pille kam, im Zusammenhang mit dem situationsbedingten Bluthochdruck.

Aufklärung über Risiken

Seitdem habe ich nicht mehr hormonell verhütet. Ich finde, dass Frauen viel besser über das Schlaganfall-Risiko durch die Pille aufmerksam gemacht werden müssen. Dass die Kombination Zigaretten und Pille nicht gut ist, hört man öfter. Aber ich habe nie geraucht. Deswegen war ich sehr überrascht, dass mich trotzdem jeder Arzt auf die Pille als mögliche Mit-Ursache angesprochen hat – als sei das völlig selbstverständlich. Die Pille erhöht das Risiko etwa um das Zwei- bis Dreifache. Damit ist das Risiko bei einer gesunden, sportlichen 30-Jährigen natürlich immer noch nicht sehr hoch. Aber es ist eben da und kann ein entscheidender Faktor sein, vor allem, wenn die Rahmenbedingungen sich ändern – wie bei mir auf dem Klettersteig in großer Höhe.

Ob die Pille tatsächlich eine Mit-Schuld hatte, konnte man medizinisch nicht nachweisen. Aber ich finde es wichtig, dass sich Frauen des Risikos bewusst sind und dann entscheiden können, ob sie es in kauf nehmen.“