„Alkohol birgt die Gefahr, andere Diagnosen zu verschleiern“, warnt Prof. Dr. Andreas Bohn bereits seit Jahren. Der Notarzt ist Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Münster. „Man ist immer geneigt, sich von der Umgebungssituation beeinflussen zu lassen“, sagt er.
Bohns Sorge wird durch Zahlen belegt. Statistisch werden sich allein zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch 5.000 Schlaganfälle in Deutschland ereignen. Deshalb sensibilisiert die Deutsche Schlaganfall-Hilfe das Rettungspersonal, sich in dieser Zeit ganz besonders den klaren Blick auf die Symptome zu bewahren.
Körperliche Ausfälle sollten nicht zu schnell auf Alkoholkonsum geschoben werden. „Nun schlafen Sie sich erst mal aus“ kann unter Umständen der schlechteste Rat sein, denn bei einem Schlaganfall kommt es auf jede Minute an, um wichtige Hirnfunktionen zu retten.
Bewährte Verfahren wie der so genannte FAST-Test bei Schlaganfall-Verdacht funktionierten auch bei alkoholisierten Patienten.
Bei einem Verdacht auf Schlaganfall sollte immer der Notruf 112 gewählt werden.