Ein älterer Mann im Profil.

Depression

Eine Post Stroke Depression – so der Fachausdruck für die Depression nach einem Schlaganfall - kann zwei Quellen haben, wobei die Fachwelt noch keine Einigkeit darüber erzielt hat, welcher die größere Bedeutung zukommt.

  • Woran erkenne ich eine Depression?

Ein Schlaganfall ist für die Betroffenen ein tiefer Einschnitt ins Leben, den sie erst verarbeiten müssen. Deswegen haben die meisten Phasen, in denen es ihnen nicht gut geht und sie traurig oder wütend sind. Das ist normal und nicht zwangsläufig behandlungsbedürftig. Hält diese niedergeschlagene Stimmung allerdings durchgehend und über einen längeren Zeitraum an, handelt es sich wahrscheinlich um eine Depression. Diese Einsicht erlangen die Angehörigen oft eher als der Betroffene selbst – falls er es sich überhaupt eingesteht. Besonders gefährdet sind Betroffene mit einer schweren Aphasie, die die Kommunikation mit der Außenwelt erheblich einschränken kann. Die Betroffenen sind niedergeschlagen, antriebslos, verweigern eventuell die Therapien und ziehen sich immer weiter zurück.

  • Wodurch entsteht eine Depression?

Es kann nach einem Schlaganfall zwei Ursachen geben, die allerdings in ihren Auswirkungen nicht voneinander zu unterscheiden sind.

  1. Der Schlaganfall hat Gehirnbereiche getroffen, die für den Umgang mit Emotionen zuständig sind. Die Depression wird also tatsächlich durch den Schlaganfall selbst ausgelöst.
  2. Die Folgen des Schlaganfalls führen zu einer Depression, zum Beispiel, wenn sich ein Betroffener durch seine Einschränkungen wert- und nutzlos fühlt, er es nicht schafft, positiv in die Zukunft zu sehen und verlorenen Fähigkeiten nachtrauert.
  • Ist eine Depression behandelbar?

Eine Depression sollte unbedingt behandelt werden, allerdings ist für eine erfolgreiche Behandlung wichtig, dass eine gewisse Krankheitseinsicht besteht. Dann kann der Patient aktiv an der Therapie teilnehmen und wieder Fortschritte erkennen. In den meisten Fällen ist dafür zusätzlich eine medikamentöse Behandlung notwendig. Diese kann aber bei erfolgreichem Therapieverlauf in Rücksprache mit dem Neurologen und / oder Psychiater wieder reduziert oder abgesetzt werden.

  • Wer therapiert eine Depression?

Optimal ist eine Zusammenarbeit zwischen einem Neurologen und einem Psychiater, da diese auch Medikamente verschreiben dürfen, falls dies notwendig ist. Auch Sitzungen bei Psychotherapeuten sind sinnvoll – sofern der Betroffene in der Lage ist, sich ausreichend sprachlich auszudrücken.

  • Kann eine Depression weitere Folgen haben?

Eine unbehandelte Depression kann sich verschlechtern und im Zweifelsfall bis hin zu Suizidgedanken oder einem Suizid führen. Deswegen ist es wichtig, sie rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

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Thala - Das Gesundheitsmagazin der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
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