Dennis Becker im Interview

Ein Testament ist kein Abschied vom Leben, sondern ein Geschenk an die Zukunft.

Ein Testament ist ein persönlicher Ausdruck von Verantwortung und Fürsorge. Es schafft Klarheit für alle Beteiligten, schenkt den Liebsten Sicherheit und ermöglicht nachhaltiges Engagement weit über das eigene Leben hinaus. Dennis Becker von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe erklärt, warum es sich lohnt, sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen.

  • Herr Becker, vielen Menschen fällt es schwer, sich mit dem eigenen Testament auseinanderzusetzen. Wie ermutigen Sie jemanden dazu, sich dem Thema zu nähern?

Ich kann das Zögern gut nachvollziehen. Ein Testament erinnert uns an die eigene Sterblichkeit, und das macht vielen Menschen Angst. Doch ich sehe es als Chance: Ein Testament ist kein Abschied vom Leben, sondern ein Geschenk an die Zukunft. Es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – für sich selbst und vor allem für die Menschen, die uns wichtig sind. Viele berichten, dass sie sich nach der Testamentserstellung erleichtert fühlen – weil sie wissen, dass sie alles geregelt haben.

 

 

  • Warum ist es für jeden Menschen ratsam, den eigenen Nachlass zu regeln?

Egal, wie die persönliche Situation aussieht – ob mit oder ohne Kinder, ob viel oder wenig Besitz: Ohne Testament entscheidet das Gesetz, wer was bekommt. Das kann auch der Staat sein, wenn es keine gesetzlichen Erben gibt.

 

Wer sich zu Lebzeiten um seinen Nachlass kümmert, kann eigene Entscheidungen treffen. Zum Beispiel, ob neben den Angehörigen eine wichtige Person außerhalb der Familie einen Teil des Erbes erhalten soll, oder eine gemeinnützige Organisation. Mit einem Testament sorgen wir also dafür, dass unsere Werte und Wünsche weiterleben, wenn wir selbst nicht mehr da sind. 

 

 

  • Was ist bei der Testamentserstellung besonders wichtig?

Ein sinnvoller erster Schritt ist, sich verständliche Informationen zu holen – zum Beispiel mit unserer kostenfreien Broschüre „Zukunft gestalten – im Leben und darüber hinaus“. Wer gut informiert ist und sich über seine Wünsche im Klaren ist, hat schon einmal die Basis geschaffen.

 

Im nächsten Schritt sind dann vor allem Formalitäten zu beachten: Das Testament muss handschriftlich verfasst und unterschrieben sein, mit Datum. Denn wenn der Erbfall eintritt und mehrere Versionen eines Testaments vorliegen, zählt das zuletzt verfasste.

 

Wer sichergehen möchte, zieht einen Notar zurate. Ja, dadurch entstehen Kosten, deshalb scheuen viele davor zurück. Dafür habe ich die Gewissheit, dass mein Nachlass rechtssicher geregelt ist.

 

 

  • Sie sagten, ein Testament könne ein Ausdruck der eigenen Werte sein – wie lässt sich daraus nachhaltiges Engagement gestalten?

Indem eine gemeinnützige Organisation wie die Schlaganfall-Hilfe bedacht wird. Viele machen das in Form eines Vermächtnisses. Anders als das Erbe ist ein Vermächtnis in der Regel an keine rechtlichen Pflichten gekoppelt.

 

Mit einer Testamentsspende kann ich mein Herzensthema langfristig unterstützen, sogar weit über mein Leben hinaus. Menschen profitieren von meiner Hilfe, während ich gar nicht mehr hier bin. So hinterlasse ich auf dieser Welt einen nachhaltigen Fußabdruck.

 

 

  • Wie kann die Schlaganfall-Hilfe bei der Testamentserstellung unterstützen?

Auf verschiedene Weise.

 

Als konkrete Hilfe bei der Erstellung bieten wir auf Basis einer Kooperation die kostenlose Nutzung des Erblotsen an. Das ist ein digitales Tool, das Schritt für Schritt bis zum fertigen, rechtssicheren Testament begleitet. Auch die Einsetzung einer gemeinnützigen Organisation wie der Schlaganfall-Hilfe ist damit ganz einfach und unkompliziert.

 

Wenn uns jemand mit seinem Nachlass bedenken möchte, informieren wir gern über das allgemeine Vorgehen, oder finden im gemeinsamen Gespräch heraus, welche Form sinnvoll ist und sich für die Verfasserin oder den Verfasser des Testaments richtig anfühlt – sprich: ob Erbschaft oder Vermächtnis, Zweckbindung oder freie Verfügung.

 

Eine konkrete Rechtsberatung ist Aufgabe von juristischen Expertinnen und Experten, also Notariaten und spezialisierten Kanzleien.

 

 

  • Was wünschen Sie sich von Menschen, die die Schlaganfall-Hilfe in ihrem Testament bedenken möchten?

Dass sie auf uns zukommen. Wir freuen uns sehr über jede Person, die uns auf diese Weise unterstützt und uns davon erzählt. Denn dann können wir uns persönlich für diesen enormen Vertrauensbeweis bedanken und sie in unserer großen Solidargemeinschaft willkommen heißen. Für uns ist das keine rein formale Angelegenheit. Hinter jeder Spende und jedem Nachlass steht ein Mensch. Jemand, der sich genau wie wir aus tiefer Überzeugung für andere Menschen einsetzt. Diese Person kennenzulernen, ist für uns jedes Mal eine große Freude und Ehre.

 



Sichern Sie sich Ihr Exemplar

Weitere Informationen gibt es in unserer Broschüre "Zukunft gestalten – im Leben und darüber hinaus. Informationen zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, Erbschaft und Testament".

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Dennis Bluemke

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