Lara Grothe erklärt, wie richtig vererben geht

"Jeder braucht ein Testament"

Was bleibt, wenn ich nicht mehr bin? Diese Frage stellen sich viele Menschen, denn ein Unfall oder eine schwere Krankheit kann jeden jederzeit treffen. Deswegen ist es gut, sich frühzeitig Gedanken darüber zu machen.

Am 13. September ist der "Tag des Testaments". Wir erklären, worauf bei einem Testament ankommt und wie man sich auch nach dem Tod für einen guten Zweck einsetzen kann.

Lara Grothe

Im Interview
Lara Grothe
Fundraising-Mitarbeiterin bei der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

  • Warum ist es so wichtig, ein Testament aufzusetzen?

Wenn kein Testament vorliegt, tritt automatisch die gesetzliche Erbfolge in Kraft. Diese richtet sich ausschließlich nach dem Verwandtschaftsgrad. Gibt es keine Verwandten, erbt der Staat. Ein Testament gibt die Möglichkeit sein Vermögen gezielt zu verteilen.

  • Wenn ich nicht viel Vermögen habe, brauche ich auch kein Testament, oder?

Das stimmt nicht. Jeder braucht ein Testament. Auch kleinere Beträge oder Gegenstände können aufgelistet werden – zum Beispiel die Perlenkette für das Patenkind. Außerdem vergessen die meisten, dass sie auch ein digitales Erbe haben. Was soll zum Beispiel mit E-Mail-Konten und Social-Media-Profilen passieren und wer kümmert sich darum?

  • Wem kann ich etwas vererben oder vermachen?

Ich kann Verwandten oder anderen nahestehenden Personen etwas hinterlassen, aber auch Organisationen, Vereinen oder Stiftungen. Immer mehr Menschen machen sich Gedanken darüber, mit ihrem Erbe etwas Gutes zu tun – vor allem, wenn ihnen bereits zu Lebzeiten ein Thema besonders am Herzen lag. Eine Umfrage hat kürzlich ergeben, dass fast 30 Prozent der über 50-Jährigen in Deutschland sich vorstellen können, mit ihrem Erbe oder Vermächtnis einen guten Zweck zu unterstützen, bei Kinderlosen ist es sogar jeder Zweite.

  • Worauf muss ich achten, wenn ich gemeinnützig vererben möchte?

Eine Organisation oder Stiftung kann genauso im Testament festgelegt werden, wie ein Mensch – mit allen Rechten und auch Pflichten. Dabei spielt es keine Rolle, wie groß das Vermögen ist. Auch kleine Beträge helfen, Projekte umzusetzen. Wichtig finde ich, dass man von der Arbeit der Organisation überzeugt ist. Es gibt zum Beispiel von der Initiative „Prinzip Apfelbaum“ ein neues Erbschaftssiegel, das bestätigt, dass das Erbe in guten Händen ist. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ist damit gerade ausgezeichnet worden.

  • Was sind Ihre drei wichtigen Tipps zum Testament?

  1. Alle Formalien beachten, die ein rechtsgültiges Testament haben muss. Wer sein Testament nicht beim Notar erstellen lässt, sondern selbst schreibt, muss dies zum Beispiel handschriftlich tun. Ein unterschriebener Ausdruck reicht nicht.
  2. Eine klare Erbeinsetzung vornehmen. Es kommt immer wieder vor, dass Testamente nicht eindeutig formuliert sind.
  3. Wenn das Testament nicht notariell hinterlegt ist, sollte es für die Erben gut auffindbar sein. Am besten kennen sie den Ablageort bereits. Das Testament also bitte nicht verstecken. Und: Wer sich unsicher ist, wie er sein Testament erstellt, holt sich am besten professionelle Unterstützung – vor allem, wenn es um ein größeres Vermögen oder sogar ein Unternehmen geht.

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Weitere Informationen gibt es in unserer Broschüre "Zukunft gestalten – im Leben und darüber hinaus. Informationen zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, Erbschaft und Testament".

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Dennis Bluemke

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Annika Niehues

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