Ein Schlaganfall trifft nie einen Menschen allein!

Auch bei den Partnern der Betroffenen kann er Schmerz, Trauer, Ohnmacht oder Wut auslösen. Als Stiftung möchten wir erreichen, dass Partner und pflegende Angehörige sich erholen und sich die Betroffenen in der Obhut ihrer Pflegenden geborgen fühlen können.

Liebe Leserin, lieber Leser,

seit 33 Jahren kann die Düsseldorferin Erika Pullwitt nicht mehr mit ihrem Ehemann sprechen. Ein schwerer Schlaganfall nahm ihm die Sprache und damit sein bisheriges Leben. Es ist ein Drama für die Betroffenen, von einer Sekunde auf die andere sprachlos durch die Welt gehen zu müssen – nicht zu verstehen, was um einen herum passiert, und selbst nicht verstanden zu werden.

Kümmern bis zur totalen Erschöpfung

Es ist ein Schicksal für die Partnerin oder den Partner. Der Mensch an ihrer Seite ist ein anderer geworden, auch ihr Leben hat sich von einem Moment auf den anderen dramatisch verändert. Etwa 4 Millionen Menschen in Deutschland werden von ihren Angehörigen gepflegt und betreut. Häufig ist es die Partnerin oder der Partner, oft auch die Kinder. Für sie ist es selbstverständlich, sich liebevoll um den Menschen zu kümmern, der vorher auch für sie da war.

Manchmal geht dieses Kümmern bis zur totalen Erschöpfung. Fachleute raten eindringlich, es nicht so weit kommen zu lassen. Niemandem ist damit gedient, wenn sie unter der Last zusammenbrechen. Doch in der Praxis können Pflegende oft nicht aus ihrer Haut. Sich selbst eine Pause zu gönnen, wo der Betroffene doch so sehr auf ihre Hilfe angewiesen ist, bringen sie nicht übers Herz.

Über Gefühle der Angehörigen wird kaum gesprochen

Es gibt in Deutschland ein großes Netz an Beratungsstellen und mittlerweile zahlreiche Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige. Doch noch immer kennen viele Menschen ihre Ansprüche nicht oder nehmen sie nicht wahr. Kaum gesprochen wird darüber, wie sich pflegende Angehörige fühlen.Neben der körperlichen Belastung ist ihre emotionale Situation häufig die größere Herausforderung. Die Öffentlichkeit nimmt davon kaum Kenntnis. Im Fokus steht das Schicksal der Schlaganfall-Betroffenen, nicht der Co-Betroffenen, wie Erika Pullwitt sich selbst nennt.

Die Schlaganfall-Hilfe ist für die Menschen da

Das Service- und Beratungszentrum der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zählt jährlich rund 8.000 Anrufe. Tatsächlich melden sich häufiger Angehörige als Betroffene selbst. Das zeigt, wie groß der Einsatz, aber auch die Last der Angehörigen ist. Deshalb richten wir unseren Fokus seit vielen Jahren nicht nur auf die Hilfe für Betroffene. In unseren Seminaren und Workshops kümmern wir uns auch um das Wohl der engsten Angehörigen, häufig mit eigenen Programmen und einfühlsamen Fachkräften und Coaches.

Dank Ihrer Unterstützung können wir für die Menschen da sein

Liebe Leserin, lieber Leser, wollen auch Sie dazu beitragen, dass Partner und pflegende Angehörige sich erholen können und sich die Betroffenen in der Obhut ihrer Pflegenden geborgen fühlen können? Dann freuen wir uns sehr, wenn Sie unsere Arbeit heute wirkungsvoll mit Ihrer Spende unterstützen. Ich danke Ihnen von Herzen!

Ihre Sylvia Strothotte

Bitte spenden Sie, damit wir helfen können



Einer dieser einfühlsamen Fachkräften und Coaches ist der Therapeut Klaus Vogelsänger. Er begleitet seit vielen Jahren Angehörige in unseren Workshops.

Ein Schlaganfall trifft nie einem Menschen allein. Auch bei den Partnern der Betroffenen kann er Schmerz, Trauer, Ohnmacht oder Wut auslösen. Das erfahre ich immer wieder in meiner Arbeit mit Schlaganfall-Betroffenen und deren Angehörigen. Der Austausch mit Menschen, die ähnliche Wendepunkte in ihrem Leben gemeistert haben, ist für sie eine Kraftquelle und eröffnet ihnen neue Perspektiven.
Klaus Vogelsänger