30 Jahre Schlaganfall-Hilfe

30 Jahre Schlaganfall-Hilfe

"Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zu gründen, war eine der besten Entscheidungen meines Lebens", sagt Stifterin Liz Mohn zum Auftakt des Jubiläumsjahres. Die Stiftung hat viel vor in diesem Jahr.

"Vor 30 Jahren war der Schlaganfall noch ein Stiefkind der Medizin, es gab kaum wirksame Behandlungsmöglichkeiten", schildert Liz Mohn ihre Beweggründe, die Stiftung 1993 zu gründen. Im Gütersloher Stiftungsgebäude kamen Ende Januar Vertreter aus Medizin, Politik und Gesellschaft zusammen, um die Fortschritte der vergangenen 30 Jahre und den Start in ein turbulentes Jubiläumsjahr zu feiern.

  • Mit einer großen Festveranstaltung feiert die Stiftung am 24. November in Berlin das 30jährige Jubiläum. Gastgeberin und Stifterin Liz Mohn erwartet mehr als 150 geladene Gäste. Sehen Sie hier einige Eindrücke.
  • Mit einem Tag der offenen Tür präsentierte sich die Stiftung am 13. Mai der breiten Öffentlichkeit. 

Freuen sich über die Erfolge in 30 Jahren Schlaganfall-Hilfe (von links): Kinderlotsin Sabine Held (Ev. Klinikum Bethel), Dr. Rüdiger Buschfort (Chefarzt Aatalklinik Bad Wünnenberg), Stifterin Liz Mohn, Prof. Dr. Christoph Redecker (Chefarzt Klinikum Lippe), Kuratoriumsvorsitzende Dr. Brigitte Mohn, die Vorstände Dr. Michael Brinkmeier und Sylvia Strothotte, Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling und Bürgermeister Norbert Morkes.

Das Netzwerk der Schlaganfall-Hilfe

Die Stiftung hat in 30 Jahren ein großes Netzwerk aus Ärztinnen und Ärzten, Kliniken, Selbsthilfe-Gruppen, regionalen Beratungsbüros und ehrenamtlichen Schlaganfall-Helfern geschaffen. Größter Verdienst ist zweifellos die Etablierung von Stroke Units in Deutschland. Gemeinsam mit der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft hat die Stiftung bis heute 342 Schlaganfall-Stationen in Deutschland zertifiziert. Heute überleben fast doppelt so viele Menschen einen Schlaganfall als noch vor 30 Jahren.

Augenmerk auf die Nachsorge

Auch die Schlaganfall-Rehabilitation hat große Fortschritte gemacht. Mehr als 3.000 Studien liefern mittlerweile Erkenntnisse für immer bessere Therapien. Und moderne Robotik und virtuelle Realität machen die Rehabilitation immer leistungsstärker. Weniger strukturiert dagegen ist noch immer die Schlaganfall-Nachsorge. Deshalb hat die Stiftung das Modell der Schlaganfall-Lotsen ins Leben gerufen, die Patienten ein Jahr nach dem Schlaganfall begleiten und beraten. Die Bundesregierung hat den Sinn von Lotsen erkannt und will Patientenlotsen in die Regelversorgung überführen. Deshalb hat die Schlaganfall-Hilfe aus Berlin die Zusage für ein neues Modellprojekt in OWL erhalten. 7 Millionen Euro fließen in die Region, damit die Stiftung gemeinsam mit den Kreisen und Städten in den kommenden drei Jahren erproben kann, wie der Einsatz von Patientenlotsen administrativ am besten zu organisieren ist. Projektstart ist am 1. August.