Sprechzeit zum Thema Spastik nach einem Schlaganfall

Sprechzeit zum Thema Spastik nach einem Schlaganfall

In der Sprechzeit informieren Expertinnen und Experten über Behandlungsmöglichkeiten. Die SPRECHZEIT wird von der Ipsen Pharma GmbH unterstützt.

Sprechzeit mit Expertinnen und Experten der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Donnerstag, 30. Oktober 2025 von 15 bis 18 Uhr

Kostenfreie Rufnummer 0800 – 2 811 811

 

In Deutschland erleiden rund 270.000 Menschen im Jahr einen Schlaganfall, etwa ein Viertel von ihnen zum wiederholten Mal. Kehren die Betroffenen nach der Akutbehandlung und Rehabilitation nach Hause zurück, sehen sich viele von ihnen mit neuen Beeinträchtigungen konfrontiert. Bei ihnen kommt es zu unkontrollierbaren Verkrampfungen der Muskulatur, häufig in Verbindung mit starken Schmerzen.

Diese so genannten Spastiken treten nach Erkenntnissen der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe bei fast der Hälfte aller Patienten auf. Unbehandelt kann sich eine Spastik verschlimmern und zu einem Verlust an Bewegungsfähigkeit und Lebensqualität führen. 

 

 

Spastik – eine verzögerte Nachwirkung des Schlaganfalls

Eine Spastik entwickelt sich meist erst Wochen oder Monate nach einem Schlaganfall. Patientinnen und Patienten sind dann bereits aus der Reha entlassen und nach Hause zurückgekehrt. 

 

Die Ursache für die Muskelverkrampfungen liegt in der Schädigung des zentralen Nervensystems durch den Schlaganfall: In der Regel kommt es dadurch zu einer Lähmung, zum Beispiel an einem Arm oder Bein. Organisiert sich das Gehirn nach dem Schlaganfall allmählich neu, kann dies zu hohen Muskelspannungen in den betroffenen Extremitäten führen. Die Folge: Die Muskulatur verkrampft unkontrolliert und schmerzt, die Beweglichkeit wird eingeschränkt. 

 

Dauert die Spastik länger an, kann sich die Muskulatur dauerhaft verkürzen, Gelenke versteifen sich und es kann zu unnatürlichen Körperhaltungen kommen, die nur schwer zu lösen sind. Die Betroffenen können sich oftmals nur unter großer Anstrengung und Schmerzen bewegen, viele benötigen Hilfsmittel, um ihren Alltag zu bewältigen. 

 

 

Spastiken rechtzeitig erkennen...

Um die möglichen Folgen einer Spastik zu vermeiden, gilt es, ihre frühen Anzeichen zu erkennen und gezielt zu behandeln. 

 

Wie sich eine Spastik konkret äußert, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Die Symptome hängen davon ab, welche Bereiche des Gehirns durch den Schlaganfall geschädigt wurden. Oftmals entwickeln sich die Anzeichen einer Spastik schleichend, fast unmerklich. In vielen Fällen sind es Menschen im Umfeld, denen subtile Veränderungen in der Körperhaltung oder Beweglichkeit zuerst auffallen. Hinweise auf eine Spastik können 

  • Schmerzen in Armen oder Beinen sein,
  • eine schlechtere Beweglichkeit oder Geschicklichkeit,
  • Veränderungen in der Körperhaltung oder
  • eine schlechtere Kontrolle über Körperbewegungen. 

 

Wichtig ist, bei solchen Anzeichen den Kontakt zum behandelnden Arzt/zur Ärztin aufzunehmen, denn die Diagnose kann nur ärztlich gestellt werden. 

 

 

...und frühzeitig behandeln

Viele Betroffene halten eine Spastik für eine unvermeidbare Folge des Schlaganfalls, mit der sie leben müssen. Ein Irrtum, denn Spastiken lassen sich heute wirksam behandeln. 

  • Physiotherapie hilft, die betroffenen Muskelgruppen zu entspannen und Schmerzen zu lindern,
  • während Ergotherapie den Erhalt der Handlungsfähigkeit im Alltag verbessert.
  • Ergänzend steht eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung, die zu einer Verbesserung der Beweglichkeit beitragen können.
  • Seit einigen Jahren zugelassen und gut erforscht ist der Einsatz von Botulinumtoxin, das durch eine Injektion die verkrampfte Muskulatur gezielt entspannen kann. 

 

Je nach Ausprägung und Schwere der Spastik können weitere Maßnahmen infrage kommen, darunter Hilfsmittel wie Orthesen oder chirurgische Verfahren. 

 

Doch längst nicht alle Betroffenen sind über diese Vielfalt an Behandlungsmöglichkeiten informiert, wie eine Umfrage der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zeigt: Die Hälfte der befragten Patientinnen und Patienten mit einer Spastik bemängelt fehlende Unterstützung, zum Beispiel in Form von mehr Therapieangeboten. 

 

 



Was tun bei einer Spastik nach einem Schlaganfall? – Expertinnen und Experten informieren

An wen wende ich mich, wenn ich Anzeichen einer Spastik wahrnehme? Welche Therapien und Hilfsmittel können eine Spastik lösen und die Mobilität verbessern? Wann kommt eine Therapie mit Botulinumtoxin infrage? Ist eine Behandlung noch möglich, wenn ich schon lange unter einer Spastik leide? Was hilft gegen die Schmerzen? Alle Fragen rund ums Thema beantworten diese Expertinnen und Experten der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in der Sprechzeit:

 

  • Prof. Dr. med. Tobias Bäumer, Facharzt für Neurologie, Stellv. Direktor des Instituts für Systemische Motorikforschung, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • Privatdozent Dr. med. John-Ih Lee, Facharzt für Neurologie, Chefarzt der Abteilung für Neurologie und klinische Neurophysiologie, GFO Kliniken Rhein-Berg, Marien-Krankenhaus, Bergisch Gladbach
  • Sabine Lamprecht, MSc. Neurorehabilitation, Physiotherapeutin, Geschäftsführende Gesellschafterin HSH Lamprecht Praxen für Therapie und Fortbildung, Kirchheim unter Teck
  • Tina Laborn, Bachelor Professional of Health & Social Services, Inhaberin Hand- und Ergotherapie Laborn GbR, Regensburg
  • Günter Bieschinski, MSc. Neuroorthopädie, Orthopädietechnikermeister, rahm GmbH , Troisdorf




 

Die Expertinnen und Experten am Lesertelefon informieren umfassend und neutral, stellen jedoch keine telefonischen Diagnosen und sprechen keine konkreten Therapieempfehlungen aus. Persönliche Daten der Anrufenden werden nicht erfragt, aufgenommen oder gespeichert.

 

Dieses Lesertelefon wird von der Ipsen Pharma GmbH unterstützt. Auf Form und Inhalt hat dies keinen Einfluss.