Über den Tellerrand schauen

Wer nach einem Schlaganfall auf Hilfsmittel angewiesen ist, freut sich über ein Sanitätshaus mit besonderer Expertise. In Hamburg ist das Krauth + Timmermann.

Eine lange Unternehmensgeschichte

Das Unternehmen im Hamburger Stadtteil Poppenbüttel blickt auf eine über 80-jährige Geschichte zurück und zählt rund 50 Mitarbeitende. Die Versorgung neurologischer Patientinnen und Patienten, speziell nach Schlaganfall, entwickelte sich zu einem Schwerpunkt von Krauth + Timmermann, kurz: K + T. Auf der Website des Unternehmens finden sich viele Informationen rund um die Hilfsmittelversorgung nach Schlaganfall, ein Faltblatt dazu liegt in zahlreichen Therapiepraxen der Region aus. Jeden Montag bietet K + T eine Schlaganfall-Sprechstunde an. „Im Idealfall kommen Patienten erst zu uns in die Beratung und gehen anschließend zum Arzt, um eine entsprechende Verordnung zu erhalten“, rät Medizinprodukteberaterin Stephanie Wendt.

Ein Netzwerk für die Schlaganfall-Versorgung

Weil die Hilfsmittelversorgung nur ein Teil der Nachsorge ist und den Patienten sich viele weitere Fragen stellen, für die sie keine Ansprechpartner finden, schaute K + T über den Tellerrand. Das Haus hat ein Netzwerk für die Schlaganfall-Versorgung im Hamburger Norden ins Leben gerufen. „Wir konnten tolle, engagierte Partner für unser Projekt gewinnen“, berichtet Stephanie Wendt. Unter schlaganfall-versorger.de finden Interessierte zum Beispiel Adressen für die ambulante und stationäre Pflege, die medizinische Fußpflege, mobile Frisöre oder Essen auf Rädern, aber auch niedergelassene Therapiepraxen mit neurologischem Schwerpunkt. Die Netzwerkpartner nehmen die Kooperation und ihre Aufgabe sehr ernst. Ihr gemeinsames Ziel ist die bestmögliche Versorgung der Betroffenen.

Der KT Motion ist ein Elektrostimulator zum Üben alltäglicher Bewegungen bei einer Lähmung.

Schulungen für Pflegekräfte oder Treffen von Selbsthilfegruppen

Wenn die Pandemiesituation es erlaubt, sollen auch wieder Schulungen für Pflegekräfte oder Treffen von Selbsthilfegruppen möglich sein. „Oft geht es dabei um Fragen, was Krankenkassen bewilligen oder ob die vorhandene Hilfsmittelversorgung noch adäquat ist, da können wir natürlich gut helfen“, sagt Stephanie Wendt.

Beratung in funktioneller Elektrostimulation

Neben der Rehatechnik bietet K + T noch eine Besonderheit. Die im Haus ansässige K + T Elektrostimulation GmbH versorgt gelähmte Patienten mit verordnungsfähigen Hilfsmitteln für funktionelle Elektrostimulation. Der Vertrieb dieser Geräte läuft bundesweit, zehn Beraterinnen und Berater gehen in Kliniken und Praxen oder machen Hausbesuche.

Die Schlaganfall-Hilfe hat ein Projekt zur Verbesserung der Hilfsmittelversorgung von Schlaganfall-Betroffenen auf den Weg gebracht. Dazu wurden Mitarbeiter von Sanitätshäusern geschult. In dieser Serie stellen wir Sanitätshäuser vor, die an der Qualifizierung teilgenommen haben.