Die transitorisch ischämische Attacke
„Jeder Schlaganfall ist ein Notfall!“ sagt die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Dieser Leitsatz, so meinen viele Fachleute, gilt auch für die sogenannte transitorisch ischämische Attacke (TIA).
Dabei bilden sich Schlaganfall-Symptome wie Lähmungen oder Kribbeln, Sprach- oder Sehstörungen und Verwirrtheit nach wenigen Minuten, spätestens aber nach Stunden wieder zurück.
Viele Betroffene lassen den Vorfall auf sich beruhen, doch Neurologinnen und Neurologen warnen schon lange, dass eine TIA nur ein Vorbote eines „echten“ Schlaganfalls sein könnte.
Schlaganfall-Ursachen abklären
Ein Team von Forschenden aus dem kanadischen Calgary hat das jetzt bestätigt. Auch Jahre nach einer TIA oder einem leichten Schlaganfall bleibt das Risiko für ein weiteres Ereignis deutlich erhöht. Das zeigt eine umfassende Metaanalyse aus 38 Studien, die jetzt im Fachjournal JAMA veröffentlicht wurde. Den Ursachen einer TIA sollte man also unbedingt auf den Grund gehen und eine entsprechende Sekundärprävention langfristig anlegen.
Schlaganfall-Risiko langfristig erhöht
Die Analyse umfasste mehr als 170.000 Daten von Patientinnen und Patienten mit einem mittleren Alter von 69 Jahren. Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache:
- Nach fünf Jahren hatten 12,5 % der Patienten einen erneuten Schlaganfall erlitten,
- nach zehn Jahren waren es knapp 20 %. Besonders auffällig:
- Etwa die Hälfte aller erneuten Schlaganfälle ereigneten sich nach dem ersten Jahr – also deutlich jenseits der üblichen Überwachungszeit.
„Das unterstreicht, dass das Risiko langfristig bestehen bleibt“, betont der Studienleiter.
Umdenken in der Sekundärprävention
Fazit: Nach einer TIA oder einem leichten Schlaganfall ist das Risiko eines weiteren Ereignisses nicht nur kurzfristig erhöht – es bleibt über viele Jahre bestehen. Die Studienautoren fordern daher ein Umdenken in der Langzeitbetreuung und Nachsorge dieser Patienten.
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