Sport schützt Frauen besonders stark

Sport schützt Frauen besonders stark

Frauen profitieren von regelmäßigem Sport gesundheitlich stärker als Männer. Außerdem benötigen sie weniger Trainingszeit. Das zeigt eine neue Studie.

Grundsätzlich sinkt das eigene Sterberisiko bei regelmäßiger körperlicher Aktivität. Dies gilt unabhängig von Geschlecht oder ausgeübter Sportart, wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausfanden.

Bei Frauen ist regelmäßige moderate bis intensive sportliche Aktivitätaber noch wirksamer als bei Männern: Während sie die Wahrscheinlichkeit zu sterben bei Männern um 15 Prozent sinken lässt, sind es bei Frauen sogar 24 Prozent. Noch stärker sinkt bei ihnen die Gefahr für einen tödlichen Herzinfarkt, Schlaganfall oder ein anderes kardiovaskuläres Ereignis. Ihr Risiko reduziert sich um 36 Prozent, bei Männern hingegen nur um 14 Prozent.

In kürzerer Trainingszeit, den gleichen schützenden Effekt

Gleichzeitig reicht Frauen eine kürzere Trainingszeit, um den gleichen schützenden Effekt wie Männer zu erzielen.

  • So benötigen Männer fünf Stunden Training, zum Beispiel in Form von zügigem Gehen oder Radfahren, um ihr Sterberisiko um 15 Prozent zu senken.
  • Frauen brauchen für den gleichen Schutz hingegen nur knapp 2,5 Stunden. Ihre maximal möglichen 24 Prozent Risikominimierung erreichen sie mit mehr als 300 Minuten Sport wöchentlich.

Ähnliche Unterschiede gibt es beim Krafttraining: Um von dem größten Schutzeffekt zu profitieren, benötigen Männer drei Einheiten wöchentlich. Frauen reicht dazu bereits eine einzige Einheit pro Woche.

Ursache für die Unterschiede

Die Ursache für diese Unterschiede zwischen Frauen und Männern ist noch nicht bekannt. Die Forschenden vermuten, dass geschlechtsspezifische Unterschiede bei den Muskelfasertypen und einigen Funktionen der Muskelfasern dafür verantwortlich sein könnten. Auch andere Studien geben Hinweise auf die möglichen Gründe: Zum einen hat sich gezeigt, dass die Gefäßleitfähigkeit und Durchblutung bei Frauen während des Sports größer ist als bei Männern. Zum anderen besitzen sie eine höhere Dichte der kleinsten Blutgefäße (Kapillare) in der Skelettmuskulatur, berichtet das Deutsche Ärzteblatt.

 

Quelle:

  • Ji, H, Gulati, M, Huang, T. et al. Sex Differences in Association of Physical Activity With All-Cause and Cardiovascular Mortality. J Am Coll Cardiol. 2024 Feb, 83 (8) 783–793. https://doi.org/10.1016/j.jacc.2023.12.019