Schlaganfall-Hilfe ist international aktiv

Schlaganfall-Hilfe ist international aktiv

Im Rahmen des europäischen Netzwerks „IRENE COST“ schult die Stiftung Neurologen und Wissenschaftler in der Wissenschaftskommunikation.

In Deutschland und anderen europäischen Ländern hat sich die Schlaganfall-Versorgung in den vergangenen zwei Jahrzehnten enorm verbessert. Die schnelle Behandlung von Betroffenen auf einer spezialisierten Stroke Unit wurde intensiv vorangetrieben, mit dem klaren und messbaren Ziel der Erreichung der Flächendeckung in den nächsten Jahren. Doch das ist nicht überall in Europa so. "In manchen Ländern muss die strukturierte Schlaganfall-Versorgung noch aufgebaut werden und steckt in den Kinderschuhen. Um hier weitere Fortschritte zu erzielen, spielt die gezielte Einbindung der Öffentlichkeit, der Medien und speziell der Politik durch engagierte und kommunikativ versierte Schlaganfall-Experten und Wissenschaftler eine wichtige Rolle, das zeigt auch die Erfahrung in Deutschland", erklärt Dr. Markus Wagner, der bei der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe für die internationalen Projekte zuständig ist. "In vielen osteuropäischen Ländern gibt es mittlerweile regionale Stroke Units, aber landesweit  noch vergleichsweise niedrige Thrombolyseraten und keine flächendeckenden  Strukturen und Prozesse  für innovative Therapieverfahren  wie die Thrombektomie."

Ziel: Schlaganfall-Versorgung in ganz Europa verbessern

Deswegen fokussiert sich das europäische Netzwerk "IRENE COST" darauf, Neurologen und Wissenschaftler aus West- und Osteuropa miteinander zu vernetzen und Qualitätsstandards in den Regionen weiterzuentwickeln beziehungsweise europaweit  aneinander anzugleichen. Es gibt Arbeitsgruppen und aktuelle Online-Seminare zu verschiedenen Themen und – wenn möglich – persönliche Treffen, um von den Erfahrungen der anderen zu profitieren. Ziel ist es, das Niveau der Schlaganfall-Versorgung in den jeweiligen Teilnehmerländern möglichst schnell und flächendeckend zu verbessern.
 

Training School zur Kommunikation von wissenschaftlichen Daten

Einer von vielen Bausteinen ist dabei die Kommunikation. Bereits für vergangenes Jahr war eine sogenannte Training School zur Kommunikation von wissenschaftlichen Daten bei der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Gütersloh geplant. Diese musste allerdings corona-bedingt abgesagt werden. Jetzt trafen sich rund 40 Neurologen und Wissenschaftler zu einem Online-Workshop.

Passende Inhalte beim Online-Workshop

Dr. Markus Wagner erklärte anhand praktischer Beispiele, wie Kliniken und andere Einrichtung ihre wichtigen Schlaganfall-Themen wie das "Time is brain"-Konzept oder den Aufbau einer qualitätsgesicherten Schlaganfall-Versorgung erfolgreich in den Medien platzieren können. Dr. Hendrik Knoche (Universität Aalborg) erläuterte im Online-Workshop die wichtige Rolle von anschaulichen und verständlichen Grafiken für die überzeugende Wissenschaftskommunikation. Abschließend diskutierte Dr. Jennifer Thomsen (European Stroke Organisation) die wachsende Bedeutung von Social-Media-Kanälen für die erfolgreiche Kommunikation innerhalb der Fachwelt und für professionelle Netzwerke.

Aktuell plant das "IRENE COST"-Management Team unter Einbeziehung der Anregungen und Rückmeldung der Teilnehmer die Durchführung weiterer Workshops.