Dankbare Patienten

Dankbare Patienten

Seit Mitte vergangenen Jahres gibt es auch in Düsseldorf eine Schlaganfall-Lotsin. Für den Landschaftsverband Rheinland ist es ein Pilotprojekt.

Im Juli 2020 trat Sabine Robbers ihre neue Stelle im LVR-Klinikum Düsseldorf an, im August nahm sie die ersten Patienten in ihr Programm auf. Das Rüstzeug für ihre neue Tätigkeit als Schlaganfall-Lotsin erhielt Robbers unter anderem durch eine Weiterbildung zur Case-Managerin. Case-Management ist ein Verfahren, um speziell Menschen mit komplexen Hilfebedarfen gut und individuell zu versorgen.

Schlaganfall-Lotsen sind Ansprechpartner für Patienten

Die Schlaganfall-Lotsin ist immer erste Ansprechpartnerin für ihre Patienten, klärt auf, unterstützt und vermittelt Hilfeleistungen. So sorgt sie dafür, dass Therapie-Erfolge nicht verloren gehen, Patienten die bestmögliche Rehabilitation erhalten und sich therapietreu verhalten, um keinen weiteren Schlaganfall zu erleiden.

Ergänzt wurde Robbers´ Weiterbildung durch eine spezielle Schulung bei der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Erfahrungen mit Schlaganfall-Patienten hatte Sabine Robbers schon früher gemacht. Acht Jahre lang arbeitet die gelernte Physiotherapeutin bereits an der LVR-Klinik. Ihre neue Aufgabe übt sie zunächst in Teilzeit (50 Prozent) aus.

Initiative für das Lotsenprojekt

Die Initiative für das Lotsenprojekt ging von Prof. Dr. Rüdiger Seitz aus. Der Chefarzt der Neurologie im LVR-Klinikum Düsseldorf engagiert sich schon lange für die Versorgung von Schlaganfall-Patienten über den akutklinischen Alltag hinaus, unter anderem als Vorsitzender der Düsseldorfer Initiative gegen den Schlaganfall. Das Lotsenprojekt reiht sich ein in die Strategie des Klinikträgers, des Landschaftsverbandes Rheinland, der ambulante und stationäre Angebote zunehmend integrieren möchte, und ist insofern ein Pilotprojekt für den LVR in der Region Düsseldorf.

Finanzierung

Die Finanzierung der Lotsentätigkeit erfolgt zunächst aus dem Klinikbudget. Die Hoffnung ist, dass der Einsatz von Schlaganfall-Lotsen schon bald und bundesweit innerhalb der Regelversorgung vergütet wird. Daran arbeitet die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe – auf politischer Ebene und mit ihrem großen Modellprojekt STROKE OWL.

Klinik arbeitet nach dem gleichen Konzept wie die Schlaganfall-Hilfe

Die Lotsin kann nur einen kleineren Teil der Schlaganfall- Patienten betreuen, die auf der Düsseldorfer Stroke Unit behandelt werden. Erste Erfahrungen zeigen, dass alle Patienten das Angebot dankbar annehmen. Wen sie anspricht, entscheidet Prof. Seitz gemeinsam mit ihr. Dabei spielen verschiedene Kriterien eine Rolle, denn die Klinik hat einen Kooperationsvertrag mit der Deutschen Schlaganfall-Hilfe geschlossen und arbeitet nach dem gleichen Konzept. So will man sicherstellen, dass die Ergebnisse der Projekte vergleichbar sind – ein weiterer Schritt auf dem Weg in die Regelversorgung.