Karotisdissektion als besondere Ursache für Schlaganfall

Die Karotisdissektion ist eine häufige Ursache von Schlaganfällen bei Menschen unter 50 Jahren, sie kann aber auch ältere Personen treffen.

Was ist die Karotis?

Karotis (auch „Carotis“ geschrieben) ist der Fachbegriff für die große Hals- beziehungsweise Kopfschlagader. Sie teilt sich in die innere und die äußere Halsschlagader auf, die verschiedene Teile des Kopfes mit Blut versorgen.

Was ist eine Karotisdissektion?

Die Karotisdissektion ist eine häufige Ursache von Schlaganfällen bei Menschen unter 50 Jahren, sie kann aber auch ältere Personen treffen. Durch einen Riss (Dissektion) in der Innenwand des Gefäßes läuft das Blut zwischen die Innen- und Außenwand des Gefäßes. Es bildet sich eine zweite, „falsche“ Blutbahn. Deswegen wird das Gehirn nicht mehr ausseichend versorgt. Die falsche Blutbahn verdrängt die richtige Blutbahn – bis hin zum Verschluss der Schlagader. Eine Karotisdissektion ist immer ein Notfall.

Wie entsteht eine Karotisdissektion?

In manchen Fällen entsteht der Riss in der Halsschlagader durch ein Unfall, zum Teil kann aber auch schon eine kleine, ruckartige Bewegung – etwa der Schulterblick beim Autofahren oder Unebenheiten beim Radfahren – den Riss verursachen. Manche Betroffene haben eine Bindegewebserkrankung, die das Risiko eines spontanen Risses erhöht.

Welche Symptome hat eine Karotisdissektion?

Die häufigsten Anzeichen sind plötzliche, sehr starke Nacken- bzw. Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, das Horner-Syndrom (u.a. Pupillenverengung, zurückliegender Augapfel, herabhängendes Oberlid), Tinnitus, Sehschwäche, ggf. klassische Schlaganfall-Symptome wie Lähmungserscheinungen und Sprachstörungen.

Wie wird eine Karotisdissektion erkannt?

Die MRT-Diagnostik ist üblich, zum Teil auch eine CT-Untersuchung. Darüber hinaus kann eine Ultraschall-Diagnostik durchgeführt werden, vor allem bei den Nachsorgeuntersuchungen in den ersten Wochen nach der Dissektion.

Wie wird eine Karotisdissektion behandelt?

Eine Thrombolyse, bei der die Verstopfung medikamentös behoben wird, ist innerhalb von etwa 4,5 Stunden möglich. Es kommen aber auch weitere Behandlungsmöglichkeiten infrage. Die Entscheidung liegt im Ermessen des ärztlichen Fachpersonals. Bislang gibt es wenige aussagekräftige Studien zu diesem Thema.