Wie viele Menschen sind von Migräne betroffen?
Das Robert-Koch-Institut hat im Rahmen einer Kopfschmerz-Studie 2019/2020 mehr als 5.000 Menschen zum Thema befragt. Demnach litten 57,5 Prozent der Frauen und 44,4 Prozent der Männer mindestens einmal pro Jahr unter Kopfschmerzen. Etwa 14 Prozent der Frauen und 6 Prozent der Männer erfüllten die kompletten Kriterien für Migräne. Das Thema betrifft also sehr viele Menschen in Deutschland.
Warum erhöht eine Migräne das Schlaganfall-Risiko?
Zunächst eine Entwarnung: Nicht jeder Migräne-Patient muss sich bei jeder Attacke Sorgen um einen möglichen Schlaganfall machen. Aber ein bisschen Vorsicht ist geboten – vor allem bei Patienten, die an Migräne mit Aura leiden. Rauchen und die Pille erhöhen das Risiko. Experten gehen davon aus, dass es bei einer Aura zu einer Verengung der Blutgefäße im Gehirn kommt. Engere Blutgefäße oder gar ein Verschluss der Blutgefäße, bedeuten also ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko. Völlig geklärt ist der Zusammenhang aber noch nicht.
Wodurch unterscheiden sich die Symptome einer Aura von denen eines Schlaganfalls?
Das ist das Problem: Viele Migräne-Patienten sind Auren mit verschiedenen, kurzzeitigen neurologischen Einschränkungen gewohnt: Taubheit, Blitze vor den Augen, eingeschränktes Gesichtsfeld, Schwindel, Übelkeit. Für Laien, aber selbst für Fachleute, sind die Anzeichen einer Aura und eines Schlaganfalls dann schwer auseinander zu halten. Vorsicht ist auf jeden Fall geboten, wenn sich die Migräne-Attacke anders anfühlt als üblich. Im Zweifel lieber einmal zu oft den Notarzt alarmieren als einmal zu wenig. Ein sehr plötzlich einsetzender Kopfschmerz, der innerhalb von Sekunden zu einem so genannten "Vernichtungskopfschmerz" wird, ist immer ein Notfall, da es sich um eine Hirnblutung handeln könnte.