Nadine Hunting

Fasten - gesunder Verzicht

Am Aschermittwoch, jedes Jahr im Februar, beginnt nach christlichem Glauben die Fasten-Zeit. Doch nicht nur aus religiösen Gründen wird das Fasten hierzulande immer beliebter. Viele Menschen erhoffen sich auch positive Effekte für die eigene Gesundheit. Nadine Hunting, Präventionsexpertin der Schlaganfall-Hilfe, erklärt, welche Fasten-Arten es gibt, wie sie sich auf den Körper auswirken und was Interessierte beachten sollten.

  • Welche Formen des Fastens gibt es?

Es gibt zwei Arten von Fasten:

  • Zum einen die Heilfastenkuren, beispielsweise die Nulldiät oder das Heilfasten nach Otto Buchinger, die auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt sind. Sie unterscheiden sich in Dauer und Ablauf.
  • Zum anderen gibt es das Intervallfasten, das eine dauerhafte Ernährungsform ist. Fastende verzichten hierbei regelmäßig für einen gewissen Zeitraum auf die Nahrungsaufnahme bzw. reduzieren diese stark. Das kann zum Beispiel für einige Stunden am Tag oder einzelne Tage in der Woche sein.

 

  • Wie wirkt sich Fasten auf die Gesundheit aus?

Studien belegen vorteilhafte Auswirkungen des Heilfastens bei verschiedenen Erkrankungen. Zu ihnen zählt auch das metabolische Syndrom, bei dem mehrere Schlaganfall-Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck, Zucker- und Fettstoffwechselstörungen gemeinsam auftreten. Zum Abnehmen eignet sich Heilfasten hingegen nur eingeschränkt. Allerdings kann es der Start in eine dauerhaft gesündere Lebensweise sein. Für das Intervallfasten gibt es Hinweise, dass die Methode gut für Gewichtsabnahme und Gesundheit ist. Das ist aber noch nicht endgültig belegt.

 

  • Kann jeder Mensch fasten? 

Grundsätzlich ist Fasten für viele Menschen geeignet. Verzichten sollten aber Kinder und Schwangere sowie Menschen mit Untergewicht oder Ess-Störung. Auch bei einigen Krankheiten ist Fasten nicht ratsam. Daher sollten Interessierte mit bestehenden Erkrankungen unbedingt vorab mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen, ob Fasten für sie bedenkenlos möglich ist. Nur unter ärztlicher Aufsicht fasten sollte, wer auf Medikamente angewiesen ist. Und auch für Gesunde empfiehlt sich vor dem Fasten eine ärztliche Untersuchung. 

 

  • Was gibt es sonst noch zu beachten?

Bevor es losgeht, sind ein bis zwei Tage mit leichter Kost empfehlenswert, sogenannte Entlastungstage. Und es sollte klar sein: Beim Fasten sind auch Nebenwirkungen wie Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen oder Muskelkrämpfe möglich.