Nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung sammelte Stephanie Bierkämper zunächst als angestellte Ergotherapeutin Erfahrung in verschiedenen Praxen. Doch mit der Zeit merkte sie: „Ich wollte meinen Patientinnen und Patienten mehr bieten, als es mir in der Angestellten-Position möglich war.“ Seit 2016 betreibt sie daher ihre eigene Praxis im Dortmunder Kaiserviertel.
Hier bietet Stephanie Bierkämper auch ein spezielles Angebot für Betroffene neurologischer Erkrankungen wie dem Schlaganfall an – das sogenannte Neurofeedback. Durch dieses lässt sich die Gehirnaktivität verbessern. Schlaganfall-Betroffene profitieren davon ganz besonders, da sie durch ihre Erkrankung häufig unter Einschränkungen bei Konzentration, Merkfähigkeit und Wahrnehmung leiden.
Während einer Neurofeedbackeinheit schauen die Patientinnen und Patienten ein Video. Dabei sind sie mit Elektroden versehen, die ihre Gehirnströme messen. Lässt die Konzentration der Betroffenen nach, stoppt auch das Video. Auf diese Weise können sie die eigenen Bewusstseinszustände aktiv wahrnehmen und ihre Aufmerksamkeit trainieren.
Doch für Stephanie Bierkämper endet ihr Einsatz nicht nach der Therapiestunde. Ehrenamtlich unterstützt sie ihre Patientinnen und Patienten auch in anderen Belangen ihrer Erkrankung. Denn sie ist überzeugt: „Die beste Therapie kann nicht helfen, wenn das Drumherum bei den Betroffenen nicht stimmt.“
Stephanie Bierkämpers Hilfe ist dabei immer individuell an den Bedürfnissen der Betroffenen ausgerichtet. Einigen gibt sie Orientierung, welche Unterstützung ihnen bei ihrer Erkrankung zusteht. Andere begleitet sie zum ersten Training in eine Sportgruppe. Mit einer schlaganfall-betroffenen Patientin fuhr sie extra auf ein Mobilitätsseminar, um sie bei der Rückkehr in den Fahrradsattel zu unterstützen. Ein außergewöhnliches Engagement, das für Bierkämper jedoch selbstverständlich ist. Sie sagt: „Für mich ist meine Arbeit mehr als ein Beruf.“
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