Pascal macht anderen Menschen Mut

Ein Autounfall und der folgende Schlaganfall hätten Pascal Hillekes leben fast ein Ende gesetzt, doch er kämpfte sich zurück. Heute, 15 Jahre später, hat er sich gut erholt und macht anderen Mut.

„Der 2. Dezember 2007 ist der schlimmste Tag unseres Lebens“, sagt Mutter Annegret Hilleke. Ihr damals 18-jähriger Sohn war zusammen mit seinem Bruder im Auto unterwegs. Pascal, der selbst am Steuer saß, kam bei Regen und starkem Wind von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. „An den Unfall und die Monate danach kann ich mich nicht erinnern“, sagt der heute 32-Jährige. Sein Bruder Manuel kommt mit einer Prellung davon. Pascal hatte nicht so viel Glück: Schädel-Hirn-Trauma, Lungenquetschung, Rippenbrüche, Leberanriss, zerstörte Milz. 

Pascal Hilleke kam ins Krankenhaus, „die Milz musste direkt nach dem Unfall in einer Not-OP entfernt werden“, erinnert sich Mutter Annegret. Danach ging es für den Schwerverletzten per Hubschrauber in die Unfallklinik nach Hamm. Dort wurde er ins künstliche Koma versetzt, um den geschundenen Körper zu entlasten. Doch wegen der Schwellungen, die auf sein Gehirn drückten, erlitt er einen Schlaganfall. Die düstere Prognose der Ärzte: „Ich müsse davon ausgehen, dass er die Nacht nicht überlebt“, erzählt Annegret Hilleke. Fünf Monate lag ihr Sohn im Wachkoma – doch er kam durch. 

„Meine Erinnerung setzt etwa nach acht Monaten wieder ein“, erzählt Pascal. Vor dem Unfall war er ein aktiver Mensch: „Ich war Fußballtrainer und in der freiwilligen Feuerwehr aktiv“, erzählt er. Als der 18-Jährige aufwachte, war er ein Pflegefall: Er war halbseitig gelähmt, konnte weder sprechen noch laufen. Mutter Annegret war sich aber sicher: Da kommt noch mehr. Viel mehr. 

Seit dem Unfall sind fast 15 Jahren vergangen. Mit den Folgen hat Pascal Hilleke noch heute zu kämpfen. Schritt für Schritt kämpfte er sich zurück ins Leben. Durch die Unterstützung seiner Familie hat es der Delbrücker mittlerweile geschafft, sich von Pflegestufe fünf auf Stufe eins zu verbessern. 

Viele Fortschritte, aber auch schmerzliche Rückschritte, begleiteten seit 2007 dabei das Leben von Pascal Hilleke. Über diese Schritte berichten er und seine Mutter Annegret in ihrem Buch „Trust in Life“. „Wir wollen Hoffnung machen und helfen, mit Tipps, Strategie und Willensstärke den Weg zu meistern. Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels, auch wenn dieses Licht nicht sofort und auch nicht in jeder Phase sichtbar ist“, haben die beiden im Vorwort geschrieben. Dass man das Licht am Ende des Tunnels erreichen kann, zeigt Pascal Hilleke selbst.

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