Großer Einsatz für Schlaganfall-Betroffene

Klaus-Dieter Buchelt setzt sich mit großem Eifer für Schlaganfall-Betroffene ein.

Vor 22 Jahren änderte sich das Leben von Klaus-Dieter Buchelt von einem Tag auf den anderen. „Ich stand in der Küche, als mir plötzlich der Hefter aus der Hand gefallen ist“, erinnert er sich. Glücklicherweise war seine Schwägerin bei ihm zu Hause. Die damalige Pflegekraft wählte sofort den Notruf. Als die Sanitäter ankamen, ging es dem Zwickauer noch gut: „In den Rettungswagen bin ich selbst eingestiegen“, erklärt Buchelt. Zu weiteren Untersuchungen wurde er in ein nahegelegenes Krankenhaus eingeliefert – er blieb über Nacht zur Beobachtung.

Tags darauf wachte der Zwickauer morgens früh auf und war rechts gelähmt. Diagnose: Schlaganfall – mit 52 Jahren. „Das war ein Riesen-Schock für mich“, gibt Buchelt zu. Schließlich habe er keine Vorerkrankungen gehabt, die einen Schlaganfall hätten begünstigen können. Vier Wochen blieb er im Krankenhaus, ehe es in die Rehabilitation nach Pulsnitz ging. Dort machte er gute Fortschritte und konnte die Klinik bei seiner Entlassung ein Vierteljahr später ohne Rollstuhl verlassen. „Das war für mich persönlichen ein Erfolg“, erzählt er. 

Seinen rechten Arm kann er wieder ganz gut bewegen, wie er selbst sagt. Einen Stock benötigt er aber nach wie vor zum Gehen. Trotz seiner Einschränkungen meistert der heute 75-Jährige die Herausforderungen des Alltags. Besonders engagiert setzt er sich für andere Schlaganfall-Betroffene ein. So ist Klaus-Dieter Buchelt seit rund 17 Jahren in der Selbsthilfegruppe „Schlaganfall Zwickau“ aktiv – inzwischen sogar als Vorsitzender. Für die 23 Mitglieder der Gruppe organisiert er regelmäßig Erfahrungsaustausche und Fachvorträge. „Aber auch gesellige Ausflüge zum Beispiel in den Tierpark unternehmen wir“, sagt der ehemalige Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn. Jeden 3. Montag im Monat trifft sich die Gruppe normalerweise. „Wegen der Corona-Pandemie ging das die vergangen zwei Jahre nicht. Jetzt versuchen wir wieder langsam damit anzufangen“, erklärt ihr Vorsitzender. Gut, dass er jeden Donnerstag für mehrere Stunden eine telefonische Sprechstunde anbietet, bei der Betroffene und Angehörige ihre Sorgen und Fragen loswerden können.  

Zudem organisiert Buchelt gemeinsam mit Dr. Stefan Merkelbach, Chefarzt am Heinrich-Braun-Klinikum, jährlich den „Zwickauer Schlaganfalltag“. Eine Infoveranstaltung, bei der es vor allem darum geht: „den Schlaganfall bekannter zu machen, darauf hinzuweisen, dass es jeden treffen kann und man vorsorgen sollte“, erklärt Buchelt. Nebenbei managt der Zwickauer gemeinsam mit seiner Stellvertreterin das Projekt „Schlag gegen den Schlag“. „Seit sechs Jahren können durch das Projekt Schlaganfall-Betroffene unserer Gruppe auf dem hiesigen Golfplatz Golf spielen“, erklärt Klaus-Dieter Buchelt. Von April bis Oktober läuft das Projekt.

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