Das Schicksal hat es in den letzten Jahren nicht gut mit Günter Nahberger gemeint. Vor 15 Jahren hatte der Weseler einen Schlaganfall. Nach einer einjährigen Reha konnte er seine Arbeit an der Universität Dortmund wieder aufnehmen. Trotz seiner körperlichen Einschränkungen bewältigte er den täglichen Arbeitsweg mit dem Zug. Doch gerade als er beruflich wieder Fuß gefasst hatte, folgte der nächste Schock: Krebs. Die Diagnose machte Nahberger das Arbeiten fortan unmöglich. Im Laufe der Jahre kamen weitere Gebrechen wie Parkinson und Diabetes hinzu. Mittlerweile ist er auf den Rollstuhl angewiesen.
„Eine von diesen Krankheiten hätte schon gereicht“, resümiert Günter Nahberger. Doch aufgeben – das kam für ihn nie in Frage. Stattdessen sucht er stets nach Möglichkeiten, sein Leben auch weiterhin positiv zu gestalten. Täglich versucht Nahberger, Freude und gute Stimmung an sein Umfeld weiterzugeben. Zudem ist es ihm besonders wichtig, auch andere kranke Menschen zu unterstützen.
Mit seinen Kabarettprogrammen wie „Bloß nicht behindert“ oder „Wir können auch anders“ möchte Günter Nahberger Menschen mit und ohne Handicap zeigen, dass das Leben auch mit schweren Erkrankungen lebenswert ist – und ihnen einen unbeschwerten Abend bereiten. Offenbar mit Erfolg: „Seine Energie und seine humoristische Ader stecken an und machen anderen Betroffenen Mut“, heißt es in seiner Nominierung über ihn.
Zudem hält Günter Nahberger Vorträge und veranstaltet Gesprächskreise zu den Themen Schlaganfall, Krankheitsbewältigung und Leben mit Einschränkungen. Wie er es schafft, seine Erkrankungen so positiv zu bewältigen, ist für seine behandelnden Ärztinnen und Ärzte ein Phänomen. Auch andere sind von seiner Leistung beeindruckt: Für sein Engagement, sein Durchhaltevermögen und seine fröhliche Wesensart wurde Nahberger vor zwei Jahren mit dem Stand-up-Award der Schlaganfallgruppe des Evangelischen Krankenhauses Wesel ausgezeichnet.
Lesen Sie an dieser Stelle mehr über weitere Nominierte vom Motivationspreis 2022.