Ein Leben für die Selbsthilfe

Dieter Steinberg steht Schlaganfall-Betroffenen seit Jahren zur Seite. Ein Ehrenamt, in das er viel Zeit investiert.

Die Schlaganfälle seiner Frau stellten das Leben von Dieter Steinberg von einem Moment auf den anderen auf den Kopf. Ende der 90er Jahre steckte die Schlaganfall-Versorgung noch in den Kinderschuhen, eine Selbsthilfegruppe gab es Arnsberg nicht und „Unterstützung gab es kaum“, erzählt Steinberg. Diesen Umstand nahm er zum Anlass, etwas für Betroffene zu tun und entschied: „dass der Schlaganfall ab sofort in mir einen Gegner hat“. 

1999 gründet Monika Mayer die Selbsthilfegruppe „Schlaganfall-Betroffene und Angehörige HSK“. Dieter Steinberg und seine Frau waren von Anfang an mit im Boot. „Ich habe seitdem die Öffentlichkeitsarbeit und die Koordination der Gruppe inne“, erzählt er. Bereits seit 1997 gehört Steinberg dem Kompetenzzentrum „Selbsthilfe“ im Hochsauerlandkreis an. Zusammen mit dem Klinikum Arnsberg und der Arnsberger Selbsthilfe-Kontaktstelle (AKIS) organisierte er mehrere Schlaganfall-Tage und ein Benefizkonzert. 

Für den 69-Jährigen hat sich das Ehrenamt quasi zur Vollzeit-Stelle entwickelt. Denn aufgrund seiner eigenen Schwerbehinderung und zahlreichen Krankheiten ist er erwerbsunfähig. „Seit 16 Jahren bin ich durch Parkinson und COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) Rollstuhlfahrer und gesundheitlich eingeschränkt“, erklärt Dieter Steinberg. Selbst sein eigener kleiner Schlaganfall hielt den Arnsberger nicht davon ab, ehrenamtlich aktiv zu sein: „Ich halte Vorträge in Schulen und Werkstätten der Caritas, veranstalte Sprechstunden und biete Beratung an Infoständen an“, zählt der 69-Jährige auf.

Und dabei bleibt es nicht: Steinberg ist Lotse für Menschen mit Behinderung, hilft beim Ausfüllen von Anträgen, Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen. Letztes Jahr hat er sich zudem online zum Schlaganfall-Helfer ausbilden lassen. Seit über 20 Jahren ist er im Sozialverband Vdk als Schriftführer des Ortsverbands Arnsberg Müschede tätig. Seit 2007 gehört er dem Club der Behinderten und ihrer Freunde (CeBeeF) Arnsberg an.

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