Nelas langer Weg zur Diagnose

Nelas langer Weg zur Diagnose

Nelas Schlaganfall blieb lange verborgen. Es dauerte Monate bis zur richtigen Diagnose. Die Erkrankung stellte das Leben von Familie Laudi auf den Kopf – doch sie gehen jede Herausforderung gemeinsam an.

Vier Monate: Nelas linke Hand blieb zur Faust geballt

Irgendetwas stimmte nicht mit Nelas Hand. Während sie mit der rechten Hand nach Gegenständen griff, blieb die linke zur Faust geballt. Knapp vier Monate alt war Nela da, niemand vermutete eine schwerwiegende Erkrankung. Die Physiotherapeutin ging von einer Plexus-Verletzung aus, einer Verletzung der Nervenbahnen, die von der Schulter zur Hand führen.

Über ein Jahr alt: Nelas linkes Bein entwickelte sich anders als das rechte

„Über das Internet habe ich einen Experten gefunden und ihm Nelas Symptome geschildert“, erinnert sich Mutter Nadine Laudi. „Zwischenzeitlich war uns aufgefallen, dass sich auch Nelas linkes Bein anders entwickelte als das rechte.“ Der Experte rief sofort zurück, er ging von einem neurologischen Problem aus. „Er hat uns endlich auf die richtige Fährte gebracht. Bei der endgültigen Diagnose war Nela dann schon über ein Jahr alt.“

Diagnose Schlaganfall

Die Diagnose war für die Eltern Schock und Erleichterung zugleich: Sie hatten bis dahin keine Ahnung, dass Kinder einen Schlaganfall erleiden können, waren aber froh, endlich Gewissheit über die Erkrankung zu haben. „Rückblickend waren wir zu dem Zeitpunkt noch total naiv“, gibt Nadine Laudi zu. „Wir sind davon ausgegangen, dass jetzt alles seinen Gang geht und wir alle Hilfen bekommen, die Nela braucht.“  

Veranstaltungen der Schlaganfall-Hilfe waren wichtig

Doch Hilfe gab es kaum. Den ersten Termin am Sozialpädiatrischen Zentrum gab es erst nach Monaten. Die notwendigen Untersuchungen, um einen Folge-Schlaganfall auszuschließen und die Ursache zu finden, recherchierten die Eltern selbst.

Im Zuge der Recherchen wurde Nadine auf die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe aufmerksam – und nahm zunächst am Basisseminar teil, später am Summer Camp. „Die Veranstaltungen waren unglaublich wichtig für mich“, sagt sie. Therapeuten und Ärzte beantworteten ihre Fragen, vor allem aber traf sie andere Eltern – und konnte sich austauschen. Als eine Nachfolge für die Leitung der Selbsthilfegruppe Stroke Kids gesucht wurde, beschloss sie, die Position zu übernehmen.

Mit sieben Jahren: Nela hat viel geschafft

„Es tut gut, die Erfahrungen anderer Eltern zu hören. Nela ist lange nicht gelaufen. Die anderen haben uns beruhigt: Das kommt noch“, erinnert sie sich. Und es kam: Mit zweieinhalb Jahren machte Nela die ersten Schritte. Heute, mit sieben Jahren, hüpft und springt sie herum wie andere Kinder. Nela hat in den vergangenen Jahren schon viel mehr geschafft, als die Eltern anfangs geglaubt hätten. Sie hat ihr Seepferdchen-Abzeichen gemacht und lernt Radfahren mit einem kleinen Lastenrad. Nadine Laudi blickt positiv in die Zukunft: „Ich hoffe, dass sie später möglichst selbstständig leben kann und vor allem überall so akzeptiert wird, wie sie ist.“

Nelas Geschichte

Belastender Alltag für Familien mit schlaganfallbetroffenen Kindern

Der Alltag mit einem Kind, das einen Schlaganfall hatte, ist oft belastend. Beruf, Geschwisterkinder, Therapien, Arzttermine, Hilfsmittel aussuchen – da bleibt kaum Freizeit. Die Schlaganfall-Hilfe bietet den Familien für diese Herausforderungen viel Unterstützung an und lässt sie mit Ihren Problemen nicht allein.

„Es ist toll, die Stiftung in allen Lebensphasen an unserer Seite zu wissen. Die Schlaganfall-Kinderlotsen haben immer ein offenes Ohr und die Summer Camps sind wunderbar organisiert. Die Kinder haben eine tolle Zeit und die Eltern haben die Möglichkeit, sich ein paar Tage auf sich selbst zu besinnen.“, sagt Nelas Mama Nadine.

Schenken Sie Betroffenen und ihren Familien Zuversicht.